Der Blauglockenbaum (Paulownia)

Der Blauglockenbaum (Paulownia)
Der Blauglockenbaum (Paulownia)
Paulownia oder hierzulande besser bekannt als der Blauglockenbaum, ist ein bekannter Baum aus Europas Parks. Er ist sehr gut zu erkennen an seinen lilafarbenen Blüten. Auch wenn der Baum sehr schwer aufzuziehen ist, da er nur über eine sehr geringe Frosthärte in seiner Jugend verfügt, äußerst pflegeintensiv ist und auch die Beschaffung schon sehr kostspielig ist, wird er immer interessanter für kommerzielle Landwirtschaftsbetriebe. Das liegt daran, dass er extrem schnell wächst und qualitativ hochwertiges Nutzholz liefert. Mehr über diesen beliebten Baum erfährt man im diesem Artikel.

Zum Blauglockenbaum im Detail

Ursprünglich stammt der Baum aus Südost-Asien, doch seit einigen Jahrzehnten ziert er unsere Städte und Parks mit seinen schönen lilafarbenen Blüten. Man findet den Baum mittlerweile in ganz Europa und besonders häufig in Österreich und Deutschland. Dieser Baum, den man in unseren Parks findet, ist um genauer zu sein die Art Paulownia Tementosa, die Art welche man für die kommerzielle Landwirtschaft benutzt wird als Paulownia Shandong bezeichnet.

Warum Paulownia / Kiribaum so interessant für kommerzielle Landwirtschaftsbetriebe ist, wird schnell klar, wenn man seine speziellen nutzbringenden Eigenschaften kennt. Das Holz wird zum Beispiel besonders gerne zum Bau von Instrumenten verwendet, aufgrund seiner hervorragenden Klangeigenschaften. Außerdem ist es nur sehr schwer zu entflammen und es ist sehr leicht Formbar und dabei trotzdem noch äußerst stabil.

Ursprung des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum stammt aus China und ist auch in anderen Ländern Asiens wie Japan und Korea heimisch. Die chinesische Regierung hat den Anbau des Baums gefördert, um ihn als nachhaltige Quelle für Holz und Papier zu nutzen.

Beschreibung des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum wächst schnell und kann innerhalb von nur 5 Jahren eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Er hat eine kräftige Wurzel, die ihm hilft, in verschiedenen Bodentypen zu wachsen. Der Baum hat eine auffällige, rissige Rinde und große, herzförmige Blätter, die bis zu 30 cm lang werden können. Die Blüten des Blauglockenbaums erscheinen im Frühjahr und sind trompetenförmig und duftend. Die Blüten können in verschiedenen Farben wie Weiß, Rosa, Lavendel und Blau erscheinen und sind ein beliebtes Merkmal des Baums.

Wachstum des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum wächst schnell und kann innerhalb von 5 Jahren eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. In der Regel wächst er etwa 3-4 Meter pro Jahr. Der Baum bevorzugt einen sonnigen Standort und einen fruchtbaren, gut durchlässigen Boden. Er kann jedoch in verschiedenen Bodentypen wachsen, einschließlich sandiger oder lehmiger Böden. Der Blauglockenbaum ist in der Regel resistent gegen Schädlinge und Krankheiten.

Lebensraum des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum wächst am besten in gemäßigten bis subtropischen Klimazonen und ist in China, Japan und Korea heimisch. Er kann jedoch in verschiedenen Regionen der Welt angebaut werden, einschließlich Europa und Nordamerika.

Klima und Boden für den Blauglockenbaum (Paulownia)

Der Blauglockenbaum bevorzugt es in wärmeren Regionen zu wachsen. Zudem muss das Umfeld ausreichend Schutz bieten und darf nicht zu hoch gelegen sein. Außerdem darf es ihm nicht zu nass

werden. Es handelt sich bei ihm nämlich um einen Tiefwurzler, welche einen deutlich geringeren Wasserbedarf haben als Bäume, die näher an der Erdoberfläche wurzeln. Auch wenn er es warm mag ist der Blauglockenbaum erstaunlich Frostresistent und hält hier Temperaturen bis max. -20 Grad  aus. Allerdings ist bei jungen Paulownien besonders auf die Spitzen zu achten, die sie in den ersten 3 Jahren besonders frostempfindlich sind.

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So wird der Blauglockenbaum angebaut

Die Pflanzung findet meistens im Frühjahr statt, sobald der Boden aufgetaut ist. Verwendet werden dafür Setzlinge die mindestens einmal überwintert haben. Wenn eine Pflanzung erst im Juni/Juli stattfindet ist eine Verwendung von gerade erst erzeugten Jungpflanzen möglich. Gepflanzt werden sie als 6×6 Topfpflanzen mit 9 cm oder 20 cm. Am einfachsten sind die Bäume zu pflanzen, wenn man bereits kleine Bäume oder mehrjährige Wurzelstöcke für die Pflanzung verwendet. Wenn in der Anbauregion des Baumes länger anhaltende Trockenperioden vorkommen sollten, so lohnt es sich regelmäßig zu bewässern.

Sollte es sich um eine Wertholzpflanzung handeln so sollte der Pflanzenabstand 3×3 – 4×4 Meter betragen bzw. sollten auf einem Hektar zwischen 650 und 1100 Bäume gepflanzt werden. Wenn das Holz als Biomasse, Hackgut oder als Scheitholz verwendet werden soll, ist in der Reihe ein Abstand von 0,5-1 Meter einzuhalten werden und eine Fahrgasse von 2-3 Meter breite einzurichten.

Verwendung des Blauglockenbaums

Holz des Blauglockenbaums

Das Holz des Blauglockenbaums ist leicht und dennoch stark und hat eine geringe Dichte. Es wird für verschiedene Anwendungen wie Möbel, Musikinstrumente und Bauholz verwendet. Das Holz ist auch für seine schnelle Trocknung und Feuerbeständigkeit bekannt.

Verwendung von Blauglockenholz

Blauglockenholz wird für verschiedene Anwendungen verwendet, einschließlich Möbel, Musikinstrumente und Bauholz. Das Holz ist leicht und dennoch stark, hat eine geringe Dichte und ist feuerbeständig. Blauglockenholz wird auch für die Herstellung von Papier und Bambusprodukten.

Blauglockenbaum als Zierpflanze

Der Blauglockenbaum ist aufgrund seiner auffälligen Blüten und seiner schnellen Wachstumsrate auch eine beliebte Zierpflanze in vielen Ländern. Der Baum ist besonders attraktiv, wenn er in Gruppen gepflanzt wird, und kann als Schattenspender dienen.

Andere Verwendungen des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, um verschiedene Beschwerden wie Fieber, Husten und Verdauungsprobleme zu behandeln. Die Blätter und Blüten des Baums werden zur Herstellung von Kräutertees verwendet.

Pflege und Pflanzenschutz

Es ist sehr wichtig, den Baum bei der Aufzucht vor Unkraut zu schützen, weil die Bäume bei der Pflanzung noch sehr klein sind und diese auch oft erst Mai und damit sehr spät erfolgt.  Um Unkraut zu vermeiden können Gassen gemulcht werden oder man verwendet die Mulchen direkt am Stamm. Einjährige Kiribäume, die zur Aufzucht verwendet werden sollen schneidet man auf Bodenhöhe ab und kann sie dann neu austreiben lassen.

Schädlinge die dem Baum gefährlich werden können sind bisweilen nicht bekannt. Sehr vereinzelt kommt es mal zu einem Verbiss von Wühlmäusen und auch Hasen können sich auf die Jungbäume stürzen, wenn es zu einem kargen Winter kommt.

Düngerverwendung

Da der Baum vor allem in den ersten 3 Jahren noch besonders Frostanfällig ist, kann es von Vorteil sein ihn im Sommer mit Kalium zu versorgen. Da der Baum aufgrund seiner Erbanlagen schon enormes Wachstumspotential mitbringt, benötigt er nur sehr wenig Stickstoff. Er sollte nur in dringenden Fällen verwendet werden. Auch zugaben von Kompost sind nur erforderlich, wenn es sich um einen schwachen oder stark verdichteten Boden handelt.

Ernte des Blauglockenbaums

Die Ernte findet, so wie es bei allen Laubhölzern üblich ist, zwischen Dezember und  April statt. Bei Wertholz sollte der Stamm vor der Ernte einen Durchmesser zwischen 30 und 40 cm erreicht haben. Wird das Holz al Biomasse verwendet so reicht schon ein Durchmesser zwischen 8 und 25 cm aus. Bei einem Stammdurchmesser von bis zu 15 cm kann zur Ernte ein Gehölzmähhäcksler verwendet werden. Bei einer Verarbeitung zum Wertholz kann mit der für Bäume üblichen Forsttechnik gearbeitet werden.

Da der Baum in Europa noch nicht sehr lange kultiviert wird, ist eine präzise Aussage zu den Erträgen bis jetzt noch nicht möglich. Einzig und allein einige Prognosen, die den Zielvorstellungen der Landwirtschaft entsprechen wurden bereits gemacht.

Gesundheitsvorteile des Blauglockenbaums

Medizinische Eigenschaften des Blauglockenbaums

Der Blauglockenbaum hat eine lange Geschichte in der traditionellen chinesischen Medizin und wird zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Die Blätter und Blüten des Baums enthalten Verbindungen, die als entzündungshemmend und antioxidativ wirken können.

Verwendung in der traditionellen Medizin

In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Blauglockenbaum zur Behandlung von Fieber, Husten, Asthma und Verdauungsproblemen eingesetzt. Die Blätter und Blüten des Baums werden zur Herstellung von Kräutertees verwendet.

Aktuelle Forschung

Aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass der Blauglockenbaum potenzielle gesundheitliche Vorteile haben kann, einschließlich der Fähigkeit, Entzündungen zu reduzieren und den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Weitere Forschungen sind jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Fazit

Der Blauglockenbaum ist ein vielseitiger Baum mit vielen Verwendungen und positiven Auswirkungen auf die Umwelt. Von seinem attraktiven Aussehen bis hin zu seinen medizinischen Eigenschaften und der Verwendung als alternative Energiequelle ist der Blauglockenbaum einzigartig und unverzichtbar.

Wenn Sie an Gartenarbeit oder Holzarbeiten interessiert sind, sollten Sie in Betracht ziehen, einen Blauglockenbaum anzupflanzen. Beachten Sie jedoch, dass er in einigen Regionen der Welt invasiv sein kann und potenziell einheimische Pflanzenarten verdrängen kann.

FAQs

  1. Was ist ein Blauglockenbaum? Ein Blauglockenbaum, auch bekannt als Paulownia tomentosa, ist ein schnellwachsender Baum mit auffälligen, duftenden Blüten und starkem Holz.
  2. Wo kommt der Blauglockenbaum her? Der Blauglockenbaum stammt aus China und wird auch in Japan und Korea angebaut.
  3. Wie schnell wächst ein Blauglockenbaum? Ein Blauglockenbaum kann innerhalb von 5 Jahren eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen und wächst etwa 3-4 Meter pro Jahr.
  4. Was sind die Verwendungen von Blauglockenholz? Blauglockenholz wird für verschiedene Anwendungen wie Möbel, Musikinstrumente und Bauholz verwendet.
  5. Ist der Blauglockenbaum gut für die Umwelt? Ja, der Blauglockenbaum hat positive Auswirkungen auf die Umwelt, da er schnell wächst und CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt. Er kann auch als alternative Energiequelle genutzt werden.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »
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