Das Gartenhaus als Home Office – So geht’s richtig

Auch im Gartenhaus, mit Blick auf den Garten und den naturnah gestalteten Gartenteich, lässt es sich äußerst kreativ arbeiten. Das haben bereits viele Selbstständige und Freiberufler für sich entdeckt, indem sie ihren Arbeitsplatz in das Gartenhaus verlegt haben.

Aber nicht nur immer mehr Unternehmen verzichten auf die Anwesenheitspflicht ihrer Mitarbeiter und ermöglichen ihnen das Arbeiten im Home Office. Dies bringt Vorteile für beide Seiten. Wenn es zu Hause jedoch zu eng wird, warum dann nicht den Arbeitsplatz ins Gartenhaus verlegen?

Dies entlastet nicht nur den Arbeitgeber, sondern auch die Familie. Im Gartenhaus kann man sich sein ganz persönliches Arbeitszimmer einrichten und gestalten. Dank moderner Technik ist es heute möglich, praktisch überall netzunabhängig zu arbeiten, dank WLAN. Und in den Arbeitspausen einfach eine Runde im Garten drehen. Das kann zu kreativen Ideen führen und das Weiterarbeiten wird umso leichter.

WLAN auch im Gartenhaus

Die Anschaffungs-, Unterhalts- und Betriebskosten für das außerhäusliche Büro (so nennt es sich im Finanzamtsdeutsch) Gartenhaus können sogar steuerlich abgesetzt werden!

Kritisch kann es jedoch werden, wenn das Gartenhaus oder der Aufenthaltsraum abwechselnd zum Arbeiten und Wohnen genutzt wird. Beide Bereiche müssen strikt voneinander getrennt bleiben! Wenn das gesamte Gartenhaus als Arbeitsplatz genutzt wird, kann es nur dann vollständig steuerlich geltend gemacht werden, wenn es freistehend ist, also kein Anbau. Zudem muss die Büroausstattung erkennen lassen, dass es ausschließlich zum Arbeiten genutzt wird und zwar das ganze Jahr über! Es muss also auch beheizbar sein.

Rechtliche Bestimmungen zur Nutzung des Gartenhauses als Home Office oder Feriendomizil

Ein Gartenhaus, das als Feriendomizil oder für Wochenendurlaube mit der Möglichkeit zum Kochen, Heizen, Übernachten sowie einem Bad und WC ausgestattet werden soll, benötigt wie alle bewohnbaren Gartenhäuser eine Baugenehmigung. Das gilt selbst dann, wenn man sich unabhängig mit Strom und Wasser versorgen kann.

Und wenn es als Home Office genutzt wird? Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, hängt unter anderem vom Bundesland, Wohnort, Standort, Größe und Nutzung ab. Wenn man seine Tätigkeit als Gewerbe angemeldet hat oder mit anderen im Gartenhaus-Büro arbeitet, gelten zusätzliche arbeitsrechtliche und Sicherheitsbestimmungen. Dazu gehören obligatorische Feuerlöscher (die eigentlich in jedem Gartenhaus vorhanden sein sollten) sowie Sanitäreinrichtungen.

Wie wird das Gartenhaus autark?

Liegt das Gartenhaus nicht in der Nähe des Wohnhauses auf eigenem Grundstück, muss es unabhängig vom öffentlichen Stromnetz und der Wasserversorgung betrieben werden, also autark für Arbeit und Wohnen ausgestattet sein.

Die netzunabhängige Stromversorgung des Gartenhauses ist dank moderner Photovoltaikanlagen heutzutage kein Problem mehr. Damit können alle Lampen im und um das Gartenhaus, der Kühlschrank und Herd in der Kochnische, der Durchlauferhitzer im Sanitärbereich sowie Rasenmäher, Filter und Pumpe im Garten, Gartenteich oder Schwimmteich sowie die Arbeitsgeräte im Gartenhaus-Home-Office mit Strom versorgt werden.

Mit einer netzunabhängigen und umweltfreundlichen Solaranlage als regenerative Energiequelle leistet man außerdem einen Beitrag zum Klimaschutz. Denn grüneren Strom zu erzeugen ist kaum möglich. Zudem spart man durch die Photovoltaikanlage die Kosten für den Anschluss ans Netz und die laufenden Stromkosten. Die Anschaffung einer Solaranlage amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren.

Wenn das Gartenhaus im Sommer oder in der lichtarmen Jahreszeit im Herbst/Winter als Arbeitsplatz genutzt werden soll, sind neben den Solarmodulen und dem Wechselrichter, der Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt, auch ein Laderegler und Batterien oder Akkus als Stromspeicher erforderlich. Damit sich diese Investitionen langfristig lohnen, sollten stromsparende LED-Lampen, energieeffiziente Induktionskochplatten und Kühlschränke verwendet werden.

In einigen Fällen kann sich auch die Anschaffung eines Solartrackers lohnen. Damit kann die Photovoltaikanlage automatisch dem Sonnenstand folgen, und die Sonnenenergie kann noch besser und länger pro Tag genutzt werden.

Sofern der im Garten erzeugte Solarstrom nicht ins öffentliche Netz eingespeist wird, ist in der Regel keine Genehmigung für den Betrieb der Anlage erforderlich.

Um das Gartenhaus auch im Sommer als Arbeitsplatz nutzen zu können, sollte die Fensterfront nach Osten oder Norden ausgerichtet sein. Wenn dies nicht möglich ist, muss das Südfenster vor der prallen Mittagssonne geschützt werden. Dies kann am einfachsten durch eine Außenjalousie erfolgen, die manuell oder elektrisch gesteuert werden kann und millimetergenau auf die Fenstermaße zugeschnitten ist.

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