Gartenteich – So legen Sie einen Folien-Teich an wie ein Profi

Der in Hausgärten und Schrebergarten beliebte Gartenteich – So legen Sie einen Folien-Teich an. Ein Gartenteich kann nicht nur entspannend sein, er macht auch Freude. Nicht zuletzt, wenn Fische darin herumschwimmen und man hin und wieder auch andere Wasserbewohner wie Frösche zu Besuch hat. Doch so ein Teich sollte sorgfältig angelegt werden, insbesondere dann, wenn man dazu Teichfolie nutzt und keine vorgefertigte Konstruktion aus Kunststoff.

Der Einsatz von Teichfolie lohnt sich ab einer Fläche von 5 Quadratmetern. Der folgende Ratgeber nimmt das Thema, wie man einen Gartenteich mit Teichfolie richtig anlegt, in Augenschein. Außerdem erklären wir, worauf man bei der Anschaffung der Folie achten sollte.

Welche Materialien sind für den Gartenteich erforderlich?

Um den Gartenteich richtig anzulegen, ist es wichtig, dass man sich zunächst mit den erforderlichen Materialien befasst. Um einen Folienteich anzulegen, sind folgende Materialien erforderlich:

  • die richtige Teichfolie
  • Gartenteichvlies
  • möglichst feinkörniger Sand
  • Pflanzkörbe und geeignete Teichpflanzen
  • Ufermatten zur Unterlegung
  • Teichkies
  • ggf. einen Teichfilter

Selbstverständlich darf es auch am richtigen Werkzeug nicht fehlen. Ein Spaten, Richtschnur, ein Cutter-Messer und die Wasserwaage sollten zur Grundausrüstung gehören. Wer erst einmal all diese Bestandteile eingekauft hat, schafft es mit etwas Unterstützung, innerhalb eines Wochenendes einen Gartenteich anzulegen.

Thema Teichfolie – Hier sollte man auf Qualität achten

Die Teichfolie ist die Grundlage für den zukünftigen Gartenteich. Daher sollte sie mit Bedacht ausgewählt werden. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Ausführungen, weshalb man leicht den Überblick verliert. Daher hier eine kleine Übersicht, was bei einer guten Teichfolie in jedem Fall Standard sein sollte:

  1.  möglichst giftfrei (ohne PVC-Regenerat-Pulver oder Cadmium)
  2.  wurzelfest
  3.  belastbar & knickfest

Da die Folie unterschiedlichste Wetterbedingungen aushalten muss, sollte sie möglichst knickfest sein. Ist sie dies nicht, kommt es speziell im Winter eher zu Rissen. Viele Folien sind daher mit der Eigenschaft ‚kältefest‘ ausgezeichnet. Schwanken die Temperaturen das Jahr über, ist es wichtig, dass die Folie eine gewisse Belastbarkeit aufweist.

Verlegt wird sie übrigens am besten, wenn Temperaturen ab 16 Grad Celsius herrschen, weil die Folie durch die Sonneneinstrahlung weicher und flexibler ist. Die Wurzelfestigkeit sichert den Teichbesitzer dagegen ab, dass Wurzeln durchdringen und den Teich zum Auslaufen zwingen. Wer hier am falschen Ende spart, nimmt häufig eine teure Reparatur in Kauf, die nicht selten mehr kostet als eine neue Teichanlage.

Wozu dient eigentlich Teichvlies?

Während es vor einigen Jahren noch Gang und Gebe war, das gegrabene Loch für den Teich mit etwas feinkörnigem Sand auszulegen, gibt man heutzutage noch eine Schicht Teichvlies darüber. Warum? Um dem Teich mehr Stabilität zu verleihen und die Folie vor etwaigen Risiken der Beschädigung zu schützen.

Teichvlies übernimmt die Aufgabe des Ausgleichs, wenn Mäuse beispielsweise unter dem Teich Gänge graben. Sinkt der Sand ab, wird die Teichfolie automatisch mehr belastet. Steckt jedoch Teichvlies dazwischen, liefert es der Folie die nötige Unterstützung. Zudem das Vlies die Folie zusätzlich vor scharfen oder spitzen Steinkanten schützt und sogar beim Bau spitze Ecken ausgleicht. Daher ist eine zusätzliche Schicht durchaus zu empfehlen.

Schritt 1 – Die Planung und Aushub des Gartenteichs

Wer bereits weiß, wie sein Gartenteich aussehen soll, kann mittels einer Schnur und ein paar Holzpflöcken auf dem Boden kennzeichnen, wo im Anschluss gegraben werden muss. Diese Vorgehensweise ermöglicht auch eine bessere Übersicht: Passt die Größe? Stößt er gegebenenfalls irgendwo an? All diese Fragen werden so auf leichte Art beantwortet. Wichtig ist es übrigens auch, im Vorfeld zu klären, ob eventuelle Wasserleitungen oder Rohre im Boden liegen, um keine böse Überraschung zu erleben.

Nachdem man diese Dinge alle geklärt hat, erfolgt schließlich der Aushub. Hierzu muss zunächst die Grasnarbe entfernt werden. Mit dem Spaten und einer Schaufel trägt man schließlich die einzelnen Erdschichten ab. Bei diesem Vorgang ist es sinnvoll, eventuelle Ebenen bereits zu integrieren, weswegen man sich am besten von außen nach innen vorarbeitet.

Der Sumpfbereich sollte eine Tiefe von 20 Zentimetern nicht überschreiten, danach folgt eine bis zu 70 Zentimeter tiefe Flachwasserzone. Die tiefste Stelle darf bis zu 150 Zentimeter betragen. In dieser Zone siedeln sich Fische auch gerne im Winter, weil es dort dann am Wärmsten ist. Ist das Gefälle nicht höher als 30 Grad, hat man die perfekte Grundlage für den Gartenteich geschaffen.

Schritt 2 – Der Unterbau mit Teichvlies und Co.

Ist die Grube für den Teich fertig, ist es zunächst wichtig, alle eventuellen Risikofaktoren zu beseitigen. Dazu gehören spitze Steine, Wurzelwerk und ähnliches. Ebenso unabdingbar ist übrigens auch, dass die Teichränder auf einer Ebene liegen, was sich ganz leicht mittels Auflegen einer Dachlatte plus Wasserwaage überprüfen lässt. Anschließend folgt das Einfüllen des feinkörnigen Sandes. Diese Schicht muss nicht sehr dick sein, sollte die Konstruktion aber vor groben Schäden von unten schützen können. Das Teichvlies kann anschließend ganz einfach eingelegt und zugeschnitten werden. Wichtig ist hierbei, dass am Rand, also dem Ufer, ein Stück übersteht, um auch dort die Folie bestens zu schützen.

Schritt 3 – Die Auslegung der Teichfolie

Um zu bestimmen, wie groß die Teichfolie sein sollte, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, man legt sowohl längs als auch quer ein Bandmaß über den Boden und erhält so die richtige Größe, oder man nutzt die folgende Formel zum Teichfolie berechnen:

  • Folienlänge = Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 60 cm Randzugabe
  • Folienbreite = Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 60 cm Randzugabe

Die 60 Zentimeter der Randzugabe sind unbedingt erforderlich und sollten nicht vernachlässigt werden, denn sie sichern den Teich später gegen seitliches Auslaufen und die Folie lässt sich so sehr viel leichter am Ufer fixieren. Der Zuschnitt sollte zunächst nur grob erfolgen, damit eine genaue Verlegung über der Teichmulde möglich ist.

Ist die Folie schließlich in der vorbereiteten Mulde ausgelegt, wird sie glattgezogen. Sie bleibt am besten liegen, wenn am Rand bereits ein große Steine ausgelegt werden. Liegt die Folie schließlich so wie sie soll, beschneidet man die Ränder und breitet etwas Erde darüber aus. Die großen Steine werden zum Schluss festgetreten, um der Folie mehr Halt zu verleihen.

Schritt 4 – Wasser und Pflanzen werden eingebracht

Innerhalb der Tiefwasserzone sollte nun etwas Teichkies eingefüllt werden, um der Folie mehr Gewicht zu geben. Anschließend darf der Teich bis zu einem Drittel mit Wasser gefüllt werden. Dies ist der Zeitpunkt, an dem auch letzte Änderungen an der Lage der Folie vorgenommen werden können.

Hat alles seine Richtigkeit, dürfen die ersten Pflanzen den Teich besiedeln. Auch hierbei gilt, dass zunächst die Tiefwasserzone bestückt wird. Mit den steigenden Zonen sollte auch der Wasserpegel angepasst werden. Die Pflanzen sind übrigens im Fachhandel jeweils gekennzeichnet, so dass man sehr gut erkennen kann, welche Pflanze in welche Zone passt. Im Prinzip ist der Gartenteich jetzt schon vollständig.

Die Technik – Filter, Pumpe und Co.

Bei diesem Thema kommt es immer darauf an, was man eigentlich mit dem Teich vorhat. Sollen Fische in den Teich? Ist er ausschließlich für die Bepflanzung gedacht? Grundsätzlich gilt, dass ein Teichfilter immer empfehlenswert ist, da durch Regen und Umwelt regelmäßig Stoffe in das Wasser gelangen, welche den Teich womöglich auch zum ‚kippen‘ bringen können.

Seine Kapazität und Größe hängt mit dem des Teichs zusammen und sollte passend ausgewählt werden. Eine Pumpe kann für Fische sehr nützlich sein, um das Wasser ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Besonders schön sind in diesem Fall ebenfalls integrierte Bachläufe mit angeschlossener Pumpe. Diese wälzen das Wasser um, reichern es mit Sauerstoff an und sorgen zusätzlich für ein entspanntes Ambiente.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »

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