Paprikapflanze – Anbau, Pflege und Ernte

Paprika ist eine wärmeliebende Gemüsepflanze, die ähnlich wie Auberginen und Melonen nur bei sehr warmen Temperaturen eine große Ernte verspricht. In unseren Breiten kann man die Paprikapflanze im Gewächshaus oder unter Glas anbauen. Für den Anbau empfiehlt sich ein heller Platz, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Denn zu viel Sonne kann zu Blattverbrennungen führen.

Im Freiland lieben Paprikapflanzen hingegen die Sonne. Der Boden sollte durchlässig und nahrhaft sein und über ausreichend Feuchtigkeit und mittelhohen Nährstoffgehalt verfügen. Leichte Sandböden können durch das Einmischen von Humus oder Kompost verbessert werden. Für die Topfkultur eignet sich gewöhnliche Gemüseerde, während für die Vorkultur nährstoffärmere Erde empfehlenswert ist. Sämlinge und Jungpflanzen reagieren empfindlich auf höhere Salzgehalte, da ihr Wurzelwerk anfangs nur schwach ausgebildet ist.

Wie kann man Paprika richtig vorziehen?

Chilis und Paprikasorten sind einjährige Pflanzen, die ab März auf der warmen Fensterbank oder im Gewächshaus ausgesät werden können. Die Samen sollten gleichmäßig in einem Aussaatgefäß mit Vermehrungserde verteilt und dünn mit Erde oder Sand bedeckt werden. Anschließend wird die Aussaat vorsichtig angegossen oder mit Wasser ausgiebig besprüht. Bei einer Temperatur von etwa 25° C erfolgt die Keimung innerhalb weniger Wochen.

Sobald die Keimblätter voll ausgeprägt sind, können die kleinen Paprikasämlinge in kleine Töpfe vereinzelt und zu Jungpflanzen herangezogen werden. Für die Weiterkultur eignen sich Papptöpfe, da sie bei der späteren Pflanzung miteingesetzt werden können. Mitte Mai können die vorgezogenen Paprikapflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden. Ein früherer Zeitpunkt ist nicht zu empfehlen, da Wärmemangel den verwöhnten Pflanzen schadet.

Die Pflanzen sollten in ein vorbereitetes Beet gepflanzt werden, dessen Boden gelockert und mit Hornspänen oder Biodünger angereichert wurde. Für höher wachsende Gemüsepaprika sollte ein Abstand von etwa 50 cm zwischen den einzelnen Reihen gewählt werden, während die Abstände bei kleineren Chilipflanzen etwas geringer ausfallen können. Um die Feuchtigkeit und die Bodentemperatur zu halten, empfehlen erfahrene Gärtner die Verwendung von Mulchfolie. Vorbeugend kann bereits nach der Pflanzung ein Stab an die Paprikapflanze eingesetzt werden, um sie später anbinden und stützen zu können.

Wie pflegt man die Paprikapflanze?

Obwohl Tomaten und Paprika ähnlich kultiviert werden, wächst Paprika deutlich langsamer. Um eine gute Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten, ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine mäßige Nährstoffversorgung alle zwei bis drei Wochen notwendig. Für die Düngung können entweder Bio-Gemüsedünger oder organische Brennnessel- bzw. Beinwelljauche verwendet werden. Trockenheit schadet der Pflanzenentwicklung und führt zu Blatteintrocknungen. Im schlimmsten Fall wirft die Pflanze ihre Früchte vorzeitig ab. Besonders in der Topfkultur ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht austrocknen.

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Anders als bei Tomaten ist ein Ausgeizen bei Paprika nicht notwendig. Stattdessen kann das Auskneifen der dominierenden Triebe förderlich für die Fruchtbildung sein. Dadurch wird die Verzweigung und gleichzeitig die Blüten- und Fruchtbildung gefördert. Trotz aller fruchtfördernder Maßnahmen kann es dennoch zu schwachen Ernten kommen, wenn es an windstillen Lagen zu einer unzureichenden Befruchtung kommt. In diesem Fall kann das Rütteln an den Pflanzen helfen, um den Pollen an die umgebenden Pflanzen weiterzugeben. Bei sehr luftfeuchter Umgebung kann jedoch nur eine händische Befruchtung mit einem Wattestäbchen oder Pinsel Abhilfe schaffen.

Die Vermehrung von Paprika ist wie bei Tomaten durch Samen und deren Ernte möglich. Da die Sorten oftmals nicht zum Kreuzen neigen, bleiben sie sogar sortenecht. Wer der Paprikapflanze optimale Bedingungen bietet, braucht keine Krankheiten oder Schädlinge zu befürchten. Läuse können jedoch unter feuchtwarmen Bedingungen auftreten, wie auch Grauschimmel oder andere Pilzkrankheiten. Unter Glas kann die Weiße Fliege erscheinen, die sich jedoch mit Gelbtafeln in Schach halten lässt.

Paprika ausgeizen – Anleitung für den optimalen Schnitt

Wie kann man Paprika nutzen?

Chilis und Paprika sind neben Pfeffer die meist verwendeten Gewürze weltweit. Bereits kurz nach der Entdeckung Amerikas wurden sie beschrieben und nach Afrika und Indien verbreitet. Es gibt hunderte von Sorten, die teilweise auf die regionalen Küchen der Anbaugebiete abgestimmt sind.

In den letzten Jahren sind besonders Chilis durch ihre Schärfe trendy geworden. Das Alkaloid Capsaicin ist für diese Schärfe verantwortlich, wobei die Intensität je nach Sorte variiert. Gemessen wird die Schärfe in Scoville. Sowohl Paprika als auch Chilis sind weltweit in den meisten Küchen auf ihre eigene Art unentbehrlich.

Wie kann man Paprika ernten?

Unreife Früchte können nach Bedarf grün gepflückt werden und sowohl roh, eingelegt oder gekocht verzehrt werden. Reife Paprika besitzen das beste Aroma und werden im Sommer geerntet. Sie können roh, gekocht, gebraten oder getrocknet werden. Getrocknete Früchte können zu Pulver weiterverarbeitet werden. Paprika lässt sich zwar einfrieren, verliert jedoch seine Knackigkeit.

Obwohl Paprika als einjährige Pflanze gilt, kann sie sich bei optimalen Bedingungen durchaus als kurzlebige Staude behaupten. Eine frostfreie Überwinterung macht jedoch nur bei langsam wachsenden Glockenchilis oder verschiedenen Zierpaprikas Sinn. Diese sollten während der kalten Jahreszeit hell und bei einer Temperatur zwischen 10 bis 15° C aufbewahrt werden.

Paprikapflanze Fazit

Paprika ist eine besonders wärmeliebende Gemüsepflanze, die große Ernten nur an sehr warmen Standorten, oft nur unter Glas im Gewächshaus, hervorbringt. Im Freiland benötigt sie einen hellen, vor direktem Sonneneinfall geschützten Platz sowie ein durchlässiges, nahrhaftes Substrat mit ausreichend Feuchtigkeit und mittlerem Nährstoffgehalt. Eine Aussaat ist ab März auf der warmen Fensterbank oder im Gewächshaus möglich. Die Pflanzen sollten erst Mitte Mai ins Freiland ausgepflanzt werden, um Wärmemangel zu vermeiden.

Paprikapflanzen benötigen eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine mäßige Nährstoffversorgung alle zwei bis drei Wochen. Trockenheit schadet der Pflanzenentwicklung und führt zu Blatteintrocknungen. Ein Ausgeizen ist nicht notwendig, jedoch kann das Auskneifen der dominierenden Triebe förderlich für die Fruchtbildung sein. Paprikapflanzen können durch Samen vermehrt werden und sind oft sortenecht. Läuse, Grauschimmel und Weiße Fliegen können als Schädlinge auftreten, jedoch können sie durch gezielte Maßnahmen in Schach gehalten werden.

Paprika und Chilis sind weltweit die meistverwendeten Gewürze nach Pfeffer. Es gibt hunderte von Sorten, die teilweise auf die regionalen Küchen der Anbaugebiete abgestimmt sind. Reife Paprika können roh, gekocht, gebraten oder getrocknet verzehrt werden. Getrocknete Früchte können zu Pulver weiterverarbeitet werden. Unreife Paprika können grün gepflückt und roh, eingelegt oder gekocht verzehrt werden. Paprika kann zwar eingefroren werden, verliert jedoch seine Knackigkeit.

Eine frostfreie Überwinterung macht nur bei langsam wachsenden Glockenchilis oder verschiedenen Zierpaprikas Sinn. Bei optimalen Bedingungen kann Paprika sich als kurzlebige Staude behaupten, während andere Sorten wie einjährige Pflanzen behandelt werden sollten. Mit den richtigen Bedingungen, Pflege und Ernte kann man leckere und gesunde Paprikas ernten und genießen.


FAQ: Paprikapflanzen pflegen und erfolgreich ernten

Wie pflegt man eine Paprikapflanze?

Um eine gesunde und kräftige Paprikapflanze zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Alle 14 Tage sollte man eine geringe Menge Flüssigdünger ins Gießwasser geben oder zwischen Mitte Juni und Ende August zwei bis drei Mal mit einem organischen Gemüsedünger düngen. Brennnesseljauche eignet sich ebenfalls als Zusatzdünger.

Welcher Standort ist für Paprikapflanzen geeignet?

Da die Paprika ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammt, benötigt sie einen sonnigen und windgeschützten Standort. Die Pflanzen sollten an Bambusstäben festgebunden werden, um ein Umknicken zu vermeiden.

Wie lange dauert es, bis eine Paprikapflanze Früchte trägt?

Im Gewächshaus kann man ab Mitte Juli die ersten grünen Paprikas ernten, während man in der Freilandkultur erst 3-4 Wochen später mit der Ernte beginnen kann. Ende Juli sind dann die ersten ausgefärbten Früchte erntereif.

Wie pflegt man Paprika im Topf?

Wenn man Paprikapflanzen auf dem Balkon anbauen möchte, sollte man beachten, dass sie ausreichend Wärme und Licht benötigen und ausreichend Wasser bekommen. Die Erde muss immer feucht, aber nicht nass gehalten werden, um Staunässe zu vermeiden, die schnell zum Absterben der Pflanzen führen kann.

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Was mögen Paprika nicht?

Als schlechte Nachbarn für Paprika gelten unter anderem Erbsen, Fenchel, Rote Beete, Auberginen, Kartoffeln und Zucchini.

Soll man Paprika ausgeizen?

Anders als bei Tomaten ist das Ausgeizen bei Paprikapflanzen kein Muss. Es gibt keine Belege dafür, dass eine ausgegeizte Paprika mehr oder größere Früchte trägt. Andererseits schadet das Ausgeizen der Paprika auch nicht.

Kann man Paprika in Blumenerde pflanzen?

Wer Jungpflanzen selbst ziehen möchte, benötigt nährstoffarme Anzuchterde, um die Entwicklung starker Wurzeln zu begünstigen. Nährstoffreiche Blumenerde oder Dünger eignen sich erst, wenn das Wurzelwerk stark genug ist.

Wie schneidet man Paprikapflanzen zurück?

Um die Wuchskraft der Paprikapflanzen zu optimieren, sollten die ersten fünf bis sechs Blüten abgeknipst werden, sobald sie sich zeigen. Den jeweils schwächsten Seitentrieb kann man nach dem ersten Blatt zurückschneiden, um einen Haupttrieb mit entsprechenden Seitentrieben zu erhalten. Alle Blüten an den Seitentrieben sollten abgeschnitten werden.

Ist eine Paprikapflanze mehrjährig?

Paprikapflanzen sind mehrjährig und können daher erfolgreich überwintert werden. Die Pflege in den Wintermonaten erfordert jedoch etwas Hintergrundwissen.

Kann Paprika im Regen stehen?

Paprikapflanzen mögen keinen Regen und sind nicht sehr pflegeleicht, da sie schnell frieren und ständig Durst haben. Es ist daher empfehlenswert, die Pflanzen vor Regen zu schützen.

Kann man Tomaten und Paprika zusammen setzen?

Tomaten und Paprika haben ähnliche Ansprüche an Standort und Boden und können daher gut nebeneinander ins Beet gepflanzt werden. Allerdings sind beide Pflanzen Starkzehrer, weshalb eine ausreichende Nährstoffversorgung wichtig ist.

Kann man aus gekauften Paprika selbst Samen ziehen?

Ja, man kann aus den Samen gekaufter Paprikas selbst Pflanzen ziehen. Dazu müssen die Samen aus der Paprika entnommen und antrocknen gelassen werden. Anschließend können sie in kleine mit Erde gefüllte Mulden gesetzt werden.

Kann man Paprika auch in der Wohnung ziehen?

Ja, man kann Paprikapflanzen auch in der Wohnung ziehen. Wichtig ist, dass man die Schale an einem Platz mit einer Temperatur von 25 Grad Celsius aufstellt und ausreichend Licht zur Verfügung steht. Bei zu niedriger Temperatur keimen die Samen nicht oder es bilden sich Pilze im Substrat.

Wie alt kann eine Paprikapflanze werden?

Je nach Art können Paprikapflanzen bis zu 15 Jahre alt werden. Die Urform der modernen Chilipflanzen, Tepin, kann wildwachsend sogar ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.

Wie lange dauert es, bis man Paprika ernten kann?

Von der Pflanzung bis zur ersten Ernte dauert es ca. 6 Wochen. Zur Ernte sollte man ein Messer oder eine Schere verwenden. Die Früchte können anschließend gelagert oder direkt verzehrt werden.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »
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