Hainbuchenhecke: Pflege, Schnitt und Vermehrung

Stellen Sie sich vor, Sie blicken in Ihren Garten und sehen eine verwilderte, ungepflegte Hainbuchenhecke. Die Äste ragen chaotisch in alle Richtungen, Blätter vergilben, und die einst so stolze Hecke wirkt nun müde und vernachlässigt. Dieser Anblick schmerzt nicht nur das Gärtnerherz, sondern kann auch das gesamte Erscheinungsbild Ihres Gartens beeinträchtigen. Aber keine Sorge, es gibt eine Lösung!

In unserem neuesten Blogbeitrag „Hainbuchenhecke: Pflege, Schnitt und Vermehrung“ bieten wir Ihnen den ultimativen Leitfaden, um Ihre Hecke wieder in ihre frühere Pracht zu verwandeln. Erfahren Sie, wie Sie mit gezieltem Schnitt und der richtigen Pflege Ihre Hainbuchenhecke revitalisieren können. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Hecke nicht nur pflegen, sondern auch professionell schneiden und sogar erfolgreich vermehren können.

Aber das ist noch nicht alles: Wir bieten Ihnen auch einen Einblick in die Erfahrungen anderer Gartenliebhaber, die mit unseren Methoden beeindruckende Ergebnisse erzielt haben. Bilder von vorher und nachher zeigen deutlich, wie eine gut gepflegte Hainbuchenhecke das gesamte Ambiente Ihres Gartens verändern kann. Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie auch Ihr Garten zu einem Ort der Ruhe und Schönheit werden kann. Lesen Sie jetzt unseren Beitrag und machen Sie den ersten Schritt zu einer atemberaubenden Hainbuchenhecke!

Beachtenswerte Carpinus betulus

Die Hainbuche (Carpinus betulus), auch unter Weißbuche, Hagebuche oder Hornbaum bekannt, gehört zur Gattung der Hainbuchen (Carpinus) aus der Gattung der Birkengewächse (Betulaceae). Sie wächst in Europa und Westasien.

Hagebuche leitet sich von dem uralten deutschen Wort Hag ab, worunter man sowohl Einzäunung wie auch Hecke versteht. Diese Bedeutung leitet sich aus der Tatsache heraus, dass die Hainbuche sich gut zur Heckenbepflanzung eignet, da sie eine schnell wachsende Pflanze mit einem dichten Geäst ist.  Damit erklärt sich auch die Beliebtheit der Hainbuche, die manch einen leblosen Zaun ersetzt, als Heckenpflanze hierzulande.

Hainbuchenhecke - Ein natürlicher ZaunHainbuchenhecke - Ein natürlicher Zaun
Hainbuchenhecke – Ein natürlicher Zaun

Sowohl als Hecke wie auch als eine alleinstehende Pflanze erfreut sich die Hainbuche großer Popularität. Dabei kann sie eine bewundernswerte Wuchshöhe von ca. 25 m  erreichen. In der richtigen Form geschnitten ergibt diese eine schöne, buschige und blickdichte Hecke, die über ein Jahrhundert leben kann. Somit kann man durch einen regelmäßigen Schnitt der Hainbuchenhecke einen stilsicheren Gartenelement, welches einen geheimnisvollen und privaten Garten einrahmt, erreichen.

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Hainbuche und der Standort

Die Ansprüche der Hainbuche bezügliches ihres Standortes sind nicht gerade hoch: sie gedeiht sowohl an sonnigen wie auch an schattigen Plätzen. Selbst die stark neigenden Hänge, an denen kaum ein Gewächs zu kultivieren ist, stört die Hainbuche nicht.

Hainbuche und die Beschaffenheit des Bodens

Sogar bei der Konsistenz des Bodens ist die Hainbuche nicht gerade wählerisch, denn sie wächst in jedem Bodengrund, vorausgesetzt, dass dieser keine Staunässe verursacht, denn das kommt dem Gewächs nicht gut. Ein optimaler Boden darf leicht sauer und sowohl kalkhaltig wie auch humushaltig sein.

Das Pflanzen und Hainbuchenhecke Pflege

Der Herbst ist die beste Zeit zum Pflanzen der Hainbuche. Dabei sollte man einen Pflanzenabstand von 40 bis 50 cm einhalten. Damit erhält  die Hainbuche genügend Licht und kann schnell wachsen. Je breiter man allerdings die Hecke haben möchte, desto näher setzt man die einzelnen Pflanzen. Trotz allem sollte man einen Pflanzenabstand von 30 cm definitiv nicht überschreiten.

Bei neu gepflanzten Hecken sollte man beachten, dass man diese beinahe täglich bewässert, bevorzugt abends, ohne der direkten Sonneneinstrahlung. Sobald die Hecke fest eingewurzelt ist, entfällt das tägliche wässern selbst im Hochsommer.

Hier noch mal die wichtigsten Bepflanzungsschritte zusammengeführt:

  • Loch für die Pflanze ausheben
  • Die ausgehobene Erde mit Humus vermischen
  • Pflanze in das Loch setzen
  • Anschließend mit dem Vermisch aus Erde und Humus auffüllen
  • Erde anschließend noch etwas festtreten
  • Die eingepflanzte Hainbuche gründlich begießen

Sollte die Hainbuche tatsächlich als Hecke dienen, so ist es klug einen Schnitt der Hainbuche direkt nach der Pflanzung zu tätigen. Dieser führt zu einem dichten und buschigen Wachstum der Pflanze. Der darauf folgende regelmäßige Schnitt, der besonders am Anfang des Heckenlebens nötig ist, sollte zweimal im Jahr gemacht werden.

Jährliche Hainbuchenhecke Pflege

Sobald die Hecke ausgewachsen ist, wird sie für die Hainbuchenhecke Pflege nur noch jährlich gestutzt. Man solle an dieser Stelle beachten, dass eine Beschneidung der Hecke im Hochsommer eher dieser schaden und zu unerwünschten braunen Stellen führen würde.

Hier nur einige zusammengefasste Stichpunkte für eine Bepflanzung der Hainbuchenhecke:

  • Sowohl am Anfang wie auch am Ende der gewünschten Hecke einen Stab oder Ähnliches in den Boden einsetzen
  • Dazwischen eine Schnur ausdehnen
  • Nun kann man sich entlang der Schnur orientieren und Löcher für die Pflanzen graben
  • Auch hier den Aushub mit Humus mischen
  • Anschließend die Hainbuchenpflanzen einsetzen
  • Löcher mit dem Gemisch auffüllen
  • Erde gut festtreten
  • Neupflanzungen gut angießen

Mögliche Schädlinge und die Hainbuche

An sich ist die Hainbuche widerstandsfähig und robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Dennoch bleibt sie manchmal von diesen nicht verschont und wird vom Mehltau oder dem Blattfleckenpilz befallen.

Im Falle eines Befalls verfärben sich die Blätter und können gewölbt sein. Der zuvor angesprochene notwendige regelmäßige Schnitt ist gegen die eben erwähnten Erkrankungen hilfreich. Eine Kompostierung der befallenen Pflanzenteile ist hier nicht empfehlenswert. Sollte der Schnitt der Pflanze nicht ausreichen, so müsste man nach einem anderen biologischen Hilfsmittel Ausschau halten.

Hainbuchenhecke Schädlinge
Hainbuchenhecke Schädlinge

Dem Befall der Hainbuchenspinnmilbe muss man aggressiver begegnen. Dabei kann man pflanzliche wie auch chemische Präparate, um den Milbenbefall schnell einzudämmen, einsetzen. Den Befall erkennt man an den gelben Flecken auf den Blättern, welche auch noch wachsen können. Sollte sich ein weißer Flaum auf den Blättern befinden, so spricht dies ebenfalls für die Spinnmilben.

Sollten sich braune Ränder an den Blättern zeigen, so ist dies ein Hinweis für die Trockenheit der Pflanze und sagt nichts über Parasiten aus.

Kurzer Überblick über die am häufigsten auftretenden Schädlinge und Krankheiten, die die Hainbuchenhecke Pflege erschweren:

  • Mehltau: Gelbe Flecken auf der Oberseite des Blattes sowie weißer Belag auf der Unterseite. Betroffene Pflanzenteile sollten Sie abschneiden und entsprechend entsorgen. Bei Bedarf ist ein Pflanzenschutzmittel einzusetzen.
  • Pilze: Bei Bildung von Flecken auf der Blattoberseite sowie ein gräulicher Belag auf der Unterseite handelt es sich um Pilze. Auch hier die betroffene Pflanzenteile herausschneiden und entsorgen. Zusätzlich die Pflanze mit einem speziellen Fungizid behandeln.
  • Gallmücken: Wenn sich die Blätter verformen, die Blattknospen nicht austreiben und sich gelbe oder weiße Larven an der Unterseite der Blätter zeigen, so handelt es sich hier um ein Befall der Gallmücke. Diese sollte man mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpfen.
  • Raupen: Sind die Blätter der Hainbuche angefressen, sind häufig Raupen die Ursache. Sie können diese regelmäßig absammeln.

Vermehrung der Hainbuche

Hainbuche kann man entweder durch Stecklinge oder Aussaat vermehren.

Wer sich für die Vermehrungsmethode mit Stecklingen entscheidet, braucht einen langen Atem, denn sie ist sehr zeitintensiv. Hierfür verwendet man rund 10 cm großen Stecklinge. Diese gleich vor der Neubelaubung oder sofort danach schneiden. Dabei im unteren Bereich die Blätter vollständig entfernen. Die Schnittstelle sollten Sie weitere zweimal schräg anschneiden.

Die blattlosen Teile der Stecklinge werden in kleine Gefäße mit einem Substrat aus Kakteenerde oder wahlweise einem Gemisch aus Erde und Sand gesteckt. Das Substrat sollte zwar feucht gehalten, jedoch Staunässe zwingend vermieden werden. Die Stecklinge bleiben zirka zwei Jahre in den kleineren Gefäßen an einem windgeschützten und schattigen Ort stehen, bis sie in größere Pflanzengefäße umgepflanzt werden dürfen, und weitere zwei Jahre, bis sie in Freiland ausgesetzt werden.

Alternativ zu dieser Methode kann man die Pflanze durch Aussaat vermehren. Dies erreicht man dank den Nüssen, die sich in der Herbstzeit bilden. Sie werden eingesammelt und anschließend in Aufzuchtgefäße, welche das Gemisch aus Erde und Sand enthalten, gesteckt. Die Gefäße sollten im Freien an einem schattigen Platz stehen. Außerdem sollen die Samen auf jeden Fall wenigstens einmal Frost erleben, da sie Kaltkeimer sind. Aber auch bei dieser Methode ist Geduld gefragt, denn es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis das Saatgut an zu keimen beginnt.

Der richtige Schnitt für die Hainbuchenhecke Pflege

Da die Hainbuche eine große Wuchsfreudigkeit hat, sollte diese einen wohlproportionierten Schnitt erhalten. Die Hainbuchenhecke, der der Schnitt verwehrt wird, kann zu breit werden und dementsprechend ungepflegt aussehen.

Der Schnitt allerdings begünstigt den Wachstum von Verzweigungen. Dadurch bildet die Hainbuchenhecke ständig junge Triebe, sodass dies zu einer Wuchsdichte und gleichzeitig zu dem perfekten Sichtschutz führt.

Dabei sind auf jeden Fall die Zeiten des Brütens und Setzens zu berücksichtigen, da während dieser grundsätzlich der Schnitt von Hecken nicht gestattet ist. Während dieser Zeit sollte die Hainbuchenhecke Pflege ruhen.  In der Hainbuchenhecke brüten Vögel, die durch einen rigorosen Schnitt gestört werden. Kleine Triebe, die vor allem nach außen wachsen, dürfen lediglich mit einer entsprechend einfachen Gartenschere geschnitten werden.

Wie im oberen Text erwähnt erfolgt ein Schnitt nach der Bepflanzung. Für junge Hainbuchenhecken ist es empfehlenswert diese mindestens zweimal jährlich zu schneiden, ältere Hainbuchenhecken brauchen lediglich einen jährlichen Schnitt. Hierfür folgendes beachten:

  • Alle Triebe, die nach außen wachsen, abschneiden
  • Nur bis maximal zweitem Auge des Triebes einkürzen und keineswegs darunter schneiden
  • Auch alle Triebe, die nach innen wachsen schneiden, allerdings unter Berücksichtigung der Brut- und Setzzeiten

Sobald der erste Schnitt getätigt wird, sollte die Hecke entsprechend in die gewollte Form gebracht werden.

Video: Hainbuchenhecke schneiden – Wann und wie

Ökologischer Garten – lebendiger Ort

Wie nun zu erkennen ist, bringt so eine Hainbuchenhecke einen ökologischen Nutzen mit sich. In der Hecke können viele Vögel nisten, die während des Aufenthaltes im Garten beobachtet werden können. Die Hainbuchenhecke wird von vielen Kleinvögeln, aber auch von nützlichen Insekten als Lebensraum genutzt.

Dabei ist der Vorteil, dass die Vögel die perfekten und natürlichen Schädlingsbekämpfer sind. Raupen und Insekten sind nicht nur einfach lecker, sondern sind auch eine qualitative Nahrung für den Nachwuchs. Schwankende Futterbedingungen, die während des schlechten Wetters auftreten, können zu einer hohen Jungtiersterblichkeit führen. Um diesen Schwankungen entgegenzuwirken, kann man den Vögeln Meisenknödel anbieten und so die Überlebenschancen vieler Vögel erhöhen. Die Vögel dagegen werden ohne chemischen Einsatz den gesamten Garten von Schädlingen befreien.

Auch den Igeln und Hasen wird auf diese Weise geholfen, denn so finden sie einen Versteck und ein Quartier für den Winter, sofern einige Blätter in der Hecke liegen gelassen werden. So kann man mit geringem Aufwand viel für die Natur tun.


FAQ zum Thema Hainbuchhecke

Wie lange dauert es, bis eine Hainbuchenhecke dicht ist?

Die Dichte einer Hainbuchenhecke hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Pflanzabstand, Wachstumsbedingungen und Pflege. Im Allgemeinen kann es 3-5 Jahre dauern, bis eine Hainbuchenhecke vollständig dicht geworden ist. Regelmäßiger Schnitt fördert ein dichtes Wachstum und hilft, die Hecke schneller zu verdichten.

Wann pflanzt man am besten eine Hainbuchenhecke?

Die ideale Pflanzzeit für Hainbuchenhecken ist der Herbst (Oktober bis November) oder das Frühjahr (März bis April). In diesen Zeiten ist der Boden noch feucht und nicht zu kalt, was das Anwachsen der Pflanzen begünstigt. Vermeiden Sie das Pflanzen während sehr trockener oder frostiger Perioden.

Wie groß wird eine Hainbuchenhecke?

Eine Hainbuchenhecke kann, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten wird, eine Höhe von bis zu 12 Metern erreichen. Allerdings wird sie in Gärten meist auf eine Höhe von 2 bis 3 Metern gehalten, um eine dichte und überschaubare Heckenform zu bewahren.

Wie viel Platz braucht eine Hainbuchenhecke?

Für eine Hainbuchenhecke sollte man einen Pflanzabstand von etwa 30 bis 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einplanen. Der Platzbedarf hängt auch von der gewünschten Heckenbreite ab. Eine gut gepflegte Hainbuchenhecke kann zwischen 1 und 1,5 Meter breit sein. Berücksichtigen Sie diesen Raum bei der Planung, um der Hecke genügend Platz für ein gesundes Wachstum zu geben.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »
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