Ist der Schmetterlingsflieder wirklich invasiv und schädlich für Schmetterlinge?

Was ist wirklich dran an der Behauptung, das Schmetterlingsflieder gefährlich sein soll?

Oft wird in Foren und Facebookgruppen gefragt: Ist der Schmetterlingsflieder schädlich und wirklich invasiv. Sogar eine Gefahr für Schmetterlinge und andere Insekten und Bestäuber? Obwohl der Schmetterlingsflieder auffällig, robust und scheinbar hilfreich für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Bestäuber ist, ist er nicht so nützlich, wie man vielleicht denken könnte. Tatsächlich ist er eine invasive Art ,ein sogenannter Neophyt, die die Gesundheit unserer lokalen Ökosysteme beeinträchtigen kann. Aber wir zeigen Ihnen Alternativen und Möglichkeiten, wie Sie die negativen Auswirkungen abmildern oder verhindern können (z.B. Begleitpflanzen oder nicht-invasive Sorten).

Der Schmetterlingsflieder bzw. Sommerflieder (Buddleja [oder Buddleia] davidii) erregt mit Sicherheit Aufmerksamkeit. Denn seine duftenden, kegelförmigen Blüten, die typischerweise von flatternden Schmetterlingen und summenden Bienen bevölkert werden, sind in den Gärten und Landschaften unserer Region nicht zu übersehen.

Ursprünge des Sommerflieders

Schmetterlinge nutzen den Nektar des Sommerflieders gern
Schmetterlinge nutzen den Nektar des Sommerflieders gern

Obwohl der Schmetterlingsflieder in unserer Region problemlos wächst, ist er in Europa nicht heimisch. Denn die Gattung Buddleja stammt ursprünglich aus Zentralchina und wanderte über Asien als Neophyt nach Europa , wo sie sich zu über 140 Arten entwickelte. Buddleja davidii, die in unserer Region am häufigsten kultivierte Art, stammt aus China.

Der Schmetterlingsflieder ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu 4m hoch werden kann. Die gegenständig wachsenden, 5-10cm langen Blätter haben gezackte Ränder. Der Schmetterlingsflieder blüht vom Hochsommer bis zum Frühherbst. Die Blüten bilden hängende oder aufrechte Ähren am Ende der Zweige. Die wild wachsende Art hat weiße Blüten mit orangefarbener oder gelber Mitte. Die für den Garten gezüchteten Sorten sind in der Regel violett, können aber auch rosa, blau, magenta, gelb oder kastanienbraun blühen.

Ist der Schmetterlingsflieder wirklich invasiv?

Der Schmetterlingsflieder, wissenschaftlich als Buddleja davidii bekannt, stammt ursprünglich aus China und Japan. Aufgrund seiner dekorativen Blüten und seiner Beliebtheit bei Schmetterlingen wurde er weltweit in Gärten und öffentlichen Grünanlagen gepflanzt. Doch ist er wirklich invasiv?

Die Invasivität eines Pflanzenart hängt davon ab, wie schnell und weit sie sich in einer neuen Umgebung ausbreitet und dabei heimische Arten verdrängt. Studien zeigen, dass der Schmetterlingsflieder in vielen Regionen, darunter Europa und Nordamerika, invasives Verhalten zeigt. Er breitet sich rasant aus und kann dichte Bestände bilden, die das Wachstum heimischer Pflanzen behindern. Dies liegt an seiner hohen Samenproduktion und seiner Fähigkeit, in gestörten Böden gut zu gedeihen.

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Ein weiterer Faktor ist seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten, was ihm einen Wettbewerbsvorteil gegenüber einheimischen Arten verschafft. In Deutschland wurde der Schmetterlingsflieder in einigen Bundesländern als invasiv eingestuft und Maßnahmen zu seiner Kontrolle wurden ergriffen.

Alternative zu Sommerflieder

Es gibt zahlreiche Alternativen zum Sommerflieder, die ebenfalls attraktiv für Schmetterlinge und andere Bestäuber sind, aber keine invasiven Eigenschaften aufweisen. Beispiele sind heimische Pflanzen wie der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum), der Wilde Majoran (Origanum vulgare) oder der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis). Diese Pflanzen bieten ähnliche ökologische Vorteile und sind dabei weniger problematisch für heimische Ökosysteme.

Ist Sommerflieder verboten?

In einigen Ländern und Regionen, darunter Teile der USA und Australien, ist der Verkauf und die Pflanzung von Schmetterlingsflieder verboten oder streng reguliert. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass der Strauch natürliche Lebensräume weiter beeinträchtigt. Auch in Europa wird über ähnliche Regelungen nachgedacht, um die Ausbreitung der Pflanze zu kontrollieren.

Schmetterlingsflieder schädlich für Schmetterlinge

Obwohl der Name und die Anziehungskraft auf Schmetterlinge positiv klingen, hat der Schmetterlingsflieder auch negative Auswirkungen auf diese Insekten. Untersuchungen zeigen, dass er zwar viele Schmetterlinge anlockt, jedoch nur eine begrenzte Nahrungsquelle bietet. Er verdrängt einheimische Pflanzen, die für die Ernährung und Fortpflanzung der Schmetterlinge essenziell sind.

Vermehrung des Schmetterlingsflieders

Der Schmetterlingsflieder ist äußerst erfolgreich bei der Vermehrung, was ihm einen Wettbewerbsvorteil gegenüber einheimischen blühenden Sträuchern verschafft. Er zeichnet sich durch die Produktion und Verbreitung von Samen aus. Es können sich über 40.000 Samen auf einer einzigen Blütenähre befinden. Der Strauch erreicht seine Reife recht schnell und produziert oft schon im ersten Jahr des Wachstums extrem leichte, geflügelte Samen, die über Wasser oder Wind weite Strecken zurücklegen. Die Keimungsrate liegt bei 80 Prozent oder mehr. Diese Samen können im Boden drei bis fünf Jahre lang lebensfähig bleiben, und abgeschnittene Stämme können wieder austreiben.

Negativen Auswirkungen entgegenwirken

Schmetterlingsflieder Hummel
Schmetterlingsflieder Hummel

Der Schmetterlingsflieder kommt Bestäubern zugute, aber nur in einer Phase ihres Lebenszyklus. Er lockt Schmetterlinge an, weil er reichlich Nektar liefert. Allerdings brauchen Schmetterlinge Wirtspflanzen, auf denen sie ihre Eier ablegen und von denen sich ihre Raupen ernähren. Keine einzige einheimische Raupe frisst die Blätter des Schmetterlingsflieders.

Wäre der Schmetterlingsflieder nur ein hübscher Gartenstrauch, wäre er weniger besorgniserregend. Aber sein hoher Vermehrungserfolg und seine Ausbreitung bedeuten, dass der Schmetterlingsflieder einheimische Sträucher außerhalb des Gartens, in natürlichen Gebieten, verdrängt. Denn er etabliert sich an sonnigen, gut durchlässigen Standorten wie Feldern, Wegrändern, Waldrändern und Flussufern, wo früher einheimische Sträucher wuchsen. Diese verschwundenen einheimischen Sträucher waren wichtige Nahrungsquellen für die Raupen. Ohne Raupen wird es keine erwachsenen Schmetterlinge geben. Ohne Raupen können auch die Vögel nicht überleben.

Deshalb sollten Sie direkt neben den Sommerflieder eine Pflanze setzen, die Raupen als Nahrung dient. Hier sind einige Vorschläge:

  • Calluna vulgaris (Heidekraut) – Nektar, Raupenfutter
  • Carpinus betulus (Hainbuche) – Nektar, Raupenfutter
  • Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume) – Nektar, Raupenfutter
  • Corylus avellana (Haselnuß) – Raupenfutter
  • Lonicera spec. (Heckenkirsche) Nektar, Raupenfutter
  • Lotus corniculatus (Hornklee) – Nektar, Raupenfutter
  • Origanum vulgare (Wilder Dost) – Nektar, Raupenfutter
  • Prunus spinosa (Schlehe)- Nektar, Raupenfutter
  • Rubus fruticosus (Wild-Brombeere) – Nektar, Raupenfutter
  • Rubus idaeus (Himbeere) – Nektar, Raupenfutter
  • Salix caprea (Salweide) – Nektar, Raupenfutter
  • Silene vulgaris (Taubenkropf) – Nektar, Raupenfutter
  • Vaccinium myrtillus (Heidelbeere)- Raupenfutter

Einheimische Alternativen für Schmetterlingsflieder

Wenn Sie noch keinen Sommerflieder gesetzt haben, können Sie über Alternativen nachdenken. Wählen Sie anstelle des Schmetterlingsflieders einen einheimischen blühenden Strauch, der für Ihren Standort geeignet und für Bestäuber und Raupen attraktiv ist. Versuchen Sie für sonnige, offene Garten- oder Landschaftsbepflanzungen den Einheimische Alternativen zum Sommerflieder (Buddleja davidii) können sein: Sanddorn, Holunder, Besenginster, Färber-Ginster, Felsenmispel, Zimt-Rose oder andere Wildrosen-Arten.

Der Schmetterlingsflieder kann schwierig zu kontrollieren sein, wenn er sich erst einmal etabliert hat. Die Sämlinge können manuell entfernt werden. Es ist möglich, ausgewachsene Exemplare zu entwurzeln und auszugraben. Die Wurzeln müssen entfernt werden, sonst treiben sie wieder aus. Die Bereiche um die entfernte Stelle sollten mit einer einheimischen Bodenbedeckung bepflanzt werden, um die zukünftige Keimung der Sämlinge zu verhindern. Sie müssen jegliches Pflanzenmaterial vollständig entsorgen, indem Sie es verbrennen oder in den Müll werfen. Denn auf dem Boden verbleibende Zweige können zu neuen Sträuchern anwachsen.

Wenn Sie den Schmetterlingsflieder bereits gepflanzt haben und ihn nicht entfernen möchten, sollten Sie die Ausbreitung in Ihrem Garten verhindern, indem Sie die alten Blütenköpfe im Herbst vor der Samenausbreitung entfernen. Deshalb entsorgen Sie die Blütenköpfe bitte auf eine kontrollierte Weise. Vor Allem werfen Sie keine Schnittabfälle oder Blütenköpfe in der Natur oder auf Komposthaufen ab.

Nicht-invasive Schmetterlingsflieder Varianten

In jüngster Zeit sind auf den Gartenmärkten nicht-invasive SCHMETTERLING-Flieder aufgetaucht. Diese Pflanzen wurden so gezüchtet, dass sie nicht so viele Samen bilden. Wenn Sie unbedingt einen Schmetterlingsflieder haben möchten, können diese Sorten eine Option sein, aber bedenken Sie, dass sie den Schmetterlingen nicht die gleichen Vorteile bieten wie einheimische blühende Sträucher.

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Die Züchter kommen uns zu Hilfe. Sie haben sterile Schmetterlingsflieder entwickelt, die jetzt im Handel erhältlich sind. Achten Sie auf die geschützten Serien Buddleja ARGUS® Velvet.


Ist Schmetterlingsflieder schädlich FAQ

Warum keinen Schmetterlingsflieder pflanzen?

Beim Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) handelt es sich um eine Pflanzenart, die in vielen Regionen als invasiver Neophyt gilt. Das bedeutet, dass sie sich in ihrer neuen Umgebung aggressiv ausbreiten und einheimische Pflanzenarten verdrängen kann. Aus diesem Grund wird dringend davon abgeraten, Schmetterlingsflieder in Gärten oder natürlichen Lebensräumen anzupflanzen.

Warum ist Sommerflieder umstritten?

Der Sommerflieder ist umstritten, weil er in einigen Gebieten der Welt als eine potenziell invasive Art betrachtet wird. Ursprünglich stammt er aus Ostasien und wurde in vielen Ländern als Zierpflanze eingeführt. Allerdings hat sich gezeigt, dass er sich in einigen dieser Gebiete stark vermehrt und einheimische Pflanzen verdrängt. Dadurch kann er das ökologische Gleichgewicht stören und negative Auswirkungen auf die heimische Tierwelt haben.

Ist der Schmetterlingsflieder gefährlich?

Der Schmetterlingsflieder ist nicht direkt gefährlich für den Menschen. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn er in Gebieten wächst, in denen er nicht heimisch ist, kann er zu einem Problem werden, da er sich schnell ausbreiten und andere Pflanzenarten verdrängen kann. Dadurch können wertvolle Lebensräume für einheimische Tiere und Insekten verloren gehen.

Warum ist Sommerflieder schädlich?

Sommerflieder kann schädlich sein, weil er in einigen Regionen invasiv werden kann. Seine schnelle Verbreitung und sein aggressives Wachstum können einheimische Pflanzenarten verdrängen und die Artenvielfalt verringern. Dies kann wiederum negative Auswirkungen auf die Ökosysteme haben, da bestimmte Tiere und Insekten möglicherweise nicht mehr genügend Nahrung oder geeignete Lebensräume finden.

Warum ist Schmetterlingsflieder nicht gut?

Der Schmetterlingsflieder wird als nicht gut angesehen, weil seine invasive Natur ökologische Probleme verursachen kann. Indem er sich unkontrolliert ausbreitet, kann er die heimische Pflanzenwelt verdrängen und somit auch einheimischen Tieren ihre natürliche Nahrungsgrundlage nehmen. Dies kann zu einem Ungleichgewicht in den Ökosystemen führen und die Artenvielfalt gefährden.

Es ist wichtig, Alternativen zu Schmetterlingsflieder zu finden und in Betracht zu ziehen, die nicht invasiv sind und die örtliche Umwelt nicht beeinträchtigen. Es gibt viele einheimische Pflanzenarten, die Schmetterlinge und andere Insekten anziehen und gleichzeitig das ökologische Gleichgewicht erhalten können.

Insgesamt ist es ratsam, Schmetterlingsflieder nicht zu pflanzen und stattdessen Pflanzen zu wählen, die in der jeweiligen Region heimisch sind und dazu beitragen, die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht zu fördern. Indem wir verantwortungsbewusst handeln und uns für nicht-invasive Pflanzenarten entscheiden, können wir dazu beitragen, die natürlichen Lebensräume und die Tierwelt zu schützen.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »

Ein Kommentar

  1. Unerwünschte Ausbreitung des Schmetterlingsflieders (Buddleia davidii):
    Ich habe in Norddeutschland nun schon seit 40 Jahren besagten Schmetterlingsflieder auf meinem Grundstück im mehreren Farben, die den Winter jeweils gut überstehen.
    Von den 2400 qm sind 350 qm bebaut, 600 qm als Hausgarten z.T. mit Rasen bewirtschaftet.
    Der Rest ist eigentlich mit einigen Wald- und Obstbäumen sich selbst überlassen bei gelegentlicher Aufräumung und Erhaltung einiger Freiflächen ohne Gehölze..
    Angrenzend nach Süden ist ein Bahndamm , danach ein Vom BUND bewirtschaftetes Schutzgebiet mit viel Freifläche und einem Wäldchen. Dort wachsen durchaus durch Selbstaussaat die verschiedensten Pflanzen. Die Freifläche inkl. südlichen Bahndamm ist Insektenschutzgebiet und wird regelmäßig (alle paar Jahre) von neuen Gehölzen befreit.
    Noch nie in all den vielen Jahren fand ich auf meinem Grundstück und auch nicht auf den anderen beschriebenen angrenzenden Flächen einen sich selbst ausgesäten Schmetterlingsflieder.
    Ganz so schlimm, wie z.B.vom Nabu beschrieben, scheint die Invasivität des Schmetterlingsflieders dann doch nicht zu sein.

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