Schnittsellerie – Anbau & Pflege
Richtiges Pflanzen, Pflegen und Ernten von Schnittsellerie
Schnittsellerie, auch als Apium graveolens var. secalinum bekannt, ist eine mehrjährige Gewürzpflanze, die ursprünglich in Ostasien beheimatet war. Heutzutage hat es das Kraut jedoch in unsere Gärten geschafft und erfreut sich großer Beliebtheit aufgrund seines kräftigen Petersilienaromas und seiner leichten Anbauweise. Die Pflanze ist anspruchslos und bildet kaum Knollen, so dass die Blätter hauptsächlich für den Verzehr geeignet sind. Früher wurde Schnittsellerie aufgrund seiner entwässernden Eigenschaften bei Rheuma und Blasensteinen empfohlen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Schnittsellerie richtig pflanzen, pflegen und ernten können.
Inhaltsverzeichnis
Schnittsellerie richtig pflanzen
Die Aussaat von Schnittsellerie ist einfach und erfolgt im April oder spätestens im Mai. Im März können die Samen bereits in einer Aussaatschale oder in einem geschützten Frühbeet ausgestreut werden. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden, da Schnittsellerie dem Boden während des Wachstums zahlreiche Nährstoffe entzieht. Vor der Aussaat ist es daher sinnvoll, die Erde mit Kompost oder einem geeigneten Dünger zu bearbeiten.
Die Samen der Schnittsellerie sind sogenannte Lichtkeimer, was bedeutet, dass sie nicht zu tief in die Erde eingebracht werden dürfen. Bei idealen Außentemperaturen beginnen die Samen bald zu keimen. Der Anbau von Schnittsellerie erfordert jedoch Geduld, da es im Durchschnitt etwa drei Jahre dauert, bis die Pflanze eine gute Ernte bringt. Im zweiten Sommer bildet der Schnittsellerie weiße Blütendolden, die essbar sind und einen intensiven Geschmack haben. Man kann sie beispielsweise über Salate oder Grillfleisch streuen.
Pflege von Schnittsellerie
Im Mai ist es Zeit, die zarten Keimlinge zu pikieren, d.h. zu „stechen“ und in größeren Abständen zueinander zu verpflanzen. Dabei sollten schadhaft aussehende Setzlinge mit braunen Stellen aussortiert werden, da sie das begrenzte Nährstoffangebot hemmen können. Die Keimlinge sollten in Anzuchterde gepflanzt werden, da diese besonders nährstoffarm ist. Dies bringt die Pflanze dazu, das Wachstum in die Höhe zu verlangsamen und ein dichteres Wurzelnetz zu bilden, was ihr später das Anwachsen im nährstoffreicheren Beet erleichtert.
Schnittsellerie ist eine anspruchslose Pflanze, die auf lockerem und humosem Boden gut gedeiht. Regelmäßige Düngegaben sind zwar nicht notwendig, erhöhen jedoch den Ertrag. Vor dem Umzug ins Beet kann der Boden mit gutem Kompost angereichert werden. Sind die jungen Pflanzen angewachsen, eignet sich ein mineralischer Dünger.
Die Gemüsepflanze benötigt wenig Pflege und ist im Garten eine winterharte Pflanze, die keinen besonderen Schutz benötigt. Im zweiten Jahr kann sie erneut gedüngt werden. Der Schnittsellerie lässt sich jedoch auch im Kübel auf dem Balkon ziehen. Im Winter kann er auch geerntet werden, wenn er an einem geschützten Standort wächst.
Ernte von Schnittsellerie
Ab Ende Juli ist es Zeit für die Ernte von Schnittsellerie, die bis zum Eintreten der ersten Fröste andauert. Die Blätter können jeweils frisch nach Bedarf abernten werden, wobei die inneren Herzblätter stehen gelassen werden sollten, damit das Kraut zuverlässig neue Blätter bildet. Der Schnittsellerie treibt jedoch zuverlässig nach, egal ob man nur einzelne Blätter oder ganze Büschel auf einmal erntet. In Mischkultur mit Kraut und Salaten gepflanzt, hält sein kräftiger Geruch viele Schädlinge fern.
Weitere Tipps und Wissenswertes über Schnittsellerie
Schnittsellerie ähnelt im Geschmack dem Staudensellerie und überrascht mit einem intensiven Petersiliengeschmack. Im Gegensatz zu Knollen- und Staudensellerie kann Schnittsellerie problemlos getrocknet werden, ohne dass er sein Aroma verliert. Frisch wird er gerne für Suppen und Eintöpfe verwendet, aber er lässt sich auch leicht einfrieren oder trocknen. Eine besonders raffinierte Methode der Konservierung ist die Herstellung von Selleriesalz, wofür die getrockneten Blätter einfach fein zermahlen und mit einem beliebigen Salz vermischt werden.
Die Pflanze kann bis zu 60 Zentimeter hoch wachsen und enthält neben wichtigen Vitaminen auch ätherische Öle sowie Petroselinsäure. In der traditionellen Volksmedizin wurden die getrockneten Wurzeln zur Förderung der Verdauung verwendet, während die reifen Früchte im Herbst geerntet und aus den Dolden geschlagen wurden, um eine gute Wirkung gegen Blähungen zu erzielen.
Fazit
Schnittsellerie ist eine anspruchslose Pflanze, die leicht anzubauen und zu ernten ist. Um eine gute Ernte zu erzielen, ist es wichtig, sie richtig zu pflanzen und zu pflegen. Mit regelmäßigen Düngegaben und genügend Feuchtigkeit wächst sie beinahe von alleine. Schnittsellerie ist ein leckeres und gesundes Kraut, das sich leicht einfrieren oder trocknen lässt, um es auch außerhalb der Saison genießen zu können.