Himbeeren schneiden – Anleitung für den Rückschnitt

Himbeeren sind eine beliebte Frucht in heimischen Gärten, doch ihr Anbau erfordert die richtige Pflege. Besonders der Rückschnitt ist entscheidend für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. Unkontrolliert wachsende Himbeersträucher können schnell verwildern, was die Fruchtqualität und den Ertrag mindert. Je nach Sorte – Sommer- oder Herbsthimbeeren – unterscheiden sich der beste Schnittzeitpunkt und die richtige Vorgehensweise. Während Sommerhimbeeren nach der Ernte zurückgeschnitten werden, erfolgt der Rückschnitt bei Herbsthimbeeren im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr. Eine scharfe, desinfizierte Gartenschere ist essenziell, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Erfahren Sie hier alles über die richtige Technik, den idealen Zeitpunkt und nützliche Tipps, um Ihre Himbeersträucher gesund und ertragreich zu halten.

Himbeeren schneiden – Anleitung für den Rückschnitt
Himbeeren schneiden – Anleitung für den Rückschnitt

Das Wichtigste in Kürze:

Schnittzeitpunkt beachten: Sommerhimbeeren nach der Ernte, Herbsthimbeeren im Herbst oder Frühjahr schneiden.
Bodennah schneiden: Alte Ruten direkt über dem Boden entfernen, um Platz für neue Triebe zu schaffen.
Nicht zu viele Triebe: Maximal 10 pro Meter stehen lassen, um Krankheiten zu vermeiden.
Werkzeug richtig pflegen: Scharfe, saubere Schere verwenden und regelmäßig desinfizieren.
Natürlichen Schutz bieten: Einige Ruten liegen lassen, um Nützlinge anzusiedeln und Schädlinge fernzuhalten.

Wie kann man Himbeeren schneiden? Erstmals wurden Himbeeren um 350 n. Chr. von den alten Römern kultiviert. Sie nutzten die Früchte nicht nur zum Verzehr, sondern auch zur Heilung von Schlangen- und Skorpionbissen. Schließlich gelang es Mönchen um 1570 diese Pflanzen nördlich der Alpen anzubauen.

Streng genommen sind Himbeeren gar keine Beeren, sondern beerenartige Sammelsteinfrüchte, denn sie setzen sich aus einzelnen Steinfrüchtchen zusammen.

Die Erntezeit des Rosengewächses ist von Juli bis Ende August. Himbeergewächse bevorzugen einen feuchten Boden. Sie wachsen in der Sonne und auch im lichten Schatten. Da sie zu den Waldpflanzen zählen muss ihr Standort im Garten auch immer reichlich mit Mulch abgedeckt werden. Dadurch werden auch die Erträge gesteigert.

Die leckeren, süßen Früchte halten immer mehr Einzug in die Gärten. Man unterscheidet hier in Sommer- und Herbsthimbeeren.

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Mitunter kann der Anbau aber auch schnell zum Fluch werden, wenn die Sträucher nicht ordentlich zurückgeschnitten werden, da sie sich dann sehr schnell unkontrolliert vermehren und so verwildern.

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Der beste Zeitpunkt zum Himbeeren schneiden

Beim Rückschnitt von Himbeeren muss man darauf achten, ob es sich nun um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt.

Bei den Sommerhimbeeren werden die Früchte an den zwei Jahre alten Ruten entwickelt. Sie können bis zum Ende des Juli geerntet werden. Hier sollte der erste Schnitt direkt nach der ersten Ernte erfolgen. Im darauffolgenden Frühjahr, im März erfolgt dann eine Kontrolle. Noch vorhandene Stummel der abgeschnittenen Ruten werden dann entfernt.

Himbeeeren schneiden Anleitung - Schritt für Schritt
Himbeeeren schneiden Anleitung – Schritt für Schritt

Herbsthimbeeren tragen ihre Früchte an einjährigen Ruten und auch an heranwachsenden Trieben. Eine Ernte erfolgt von Juni bis in den Herbst hinein. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt sind hier die Monate Oktober / November.

Himbeeren richtig schneiden

Bei den Sommerhimbeeren werden nach der Ernte also ab Juli die Ruten bodennah abgeschnitten. Man achte darauf, dass aber mindestens fünf Jungruten aus diesem Jahr stehen bleiben. Niemals sollte man pro Meter mehr als zehn Triebe stehen lassen, da die Himbeeren sonst zu wenig Platz haben und es kann auch schnell zu Pilzerkrankungen kommen.

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Zu dieser Zeit kann man noch leicht die dunklen Alttriebe von den saftig, grünen Jungtrieben unterscheiden. Bei Bedarf kürzt man diese dann auf zwei Meter ein und befestigt sie am Spalier. Im März sollten dann vielleicht noch vorhandene Stummel von den im Vorjahr abgeschnittenen Ruten entfernt werden. Ebenfalls schneidet man schwache Jungtriebe und kranke Ruten weg.

Die Herbsthimbeeren werden ebenfalls nach der Ernte ab November zurückgeschnitten. Es werden hier alle Ruten bodennah weggeschnitten.

Allerdings kann man die Ruten auch stehen lassen. In diesem Fall erntet man bereits im Frühjahr die leckeren Früchte. Dann kürzt man erst nach dieser Ernte die Ruten auf Bodennähe. Jedoch tragen die Sträucher dann im Herbst nicht mehr viele Früchte.

Empfehlenswert ist es pro Meter zwei abgeschnittene Ruten im Beet liegen zu lassen. Hier können sich dann Raubmilden und andere nützliche Insekten ansiedeln. Bei Neuaustrieb im Frühjahr siedeln sie dann auf diesen über und halten Schädlinge fern.

Werkzeug zum Schneiden von Himbeeren

Für einen ordentlichen Rückschnitt von Himbeeren ist eine gute Gartenschere notwendig. Sie muss scharf und sauber sein. Die Ruten dürfen beim Schneiden nicht gequetscht werden, sondern es muss ein glatter Schnitt erfolgen. Es kann sonst leicht  Infektionen mit Krankheiten kommen. Ratsam ist es, das Werkzeug vor der Benutzung zu desinfizieren.

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Beim Schneiden von Himbeeren sollten auch die Schutzhandschuhe nicht vergessen werden, um eventuellen Verletzungen vorzubeugen.

Je nach der angebauten Sorte ist daneben auch Bindedraht erforderlich, um die Ruten am Gerüst ordentlich zu befestigen.

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Himbeeren schneiden – Die häufigsten Fehler vermeiden

Beim Rückschnitt von Himbeeren passieren oft Fehler, die zu geringer Ernte oder kranken Pflanzen führen. Ein häufiger Fehler ist, zu viele alte Triebe stehen zu lassen. Dies führt zu einem dichten Wuchs, wodurch die Pflanze nicht genügend Licht bekommt und anfälliger für Pilzkrankheiten wird. Ebenso problematisch ist es, zu viele junge Ruten zu entfernen, da diese im nächsten Jahr die Früchte tragen.

Auch eine stumpfe Gartenschere kann Schäden verursachen, da gequetschte Schnitte das Eindringen von Krankheitserregern erleichtern. Zudem sollten die Schnittabfälle nicht in der Nähe der Pflanze liegen bleiben, um Schädlingen keine Nistmöglichkeit zu bieten. Stattdessen sollten sie entsorgt oder als Mulch genutzt werden. Wer seine Himbeeren regelmäßig pflegt und auf die richtige Schnitttechnik achtet, wird mit einer üppigen Ernte belohnt.

Pflege nach dem Schnitt – Düngung und Schutz vor Schädlingen

Nach dem Rückschnitt benötigen Himbeersträucher eine gezielte Pflege, um kräftig weiterzuwachsen. Eine organische Düngung mit Kompost oder Hornspänen versorgt die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen. Besonders Kalium ist für die Fruchtbildung essenziell. Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung und verbessert die Bodenstruktur.

Zusätzlich sollte man die Sträucher regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrollieren. Häufige Schädlinge sind die Himbeerkäfer, deren Larven in die Früchte eindringen und sie ungenießbar machen. Natürliche Feinde wie Marienkäfer und Raubmilben helfen, Schädlinge in Schach zu halten. Wer die abgeschnittenen Ruten im Beet liegen lässt, bietet diesen Nützlingen eine ideale Überwinterungsmöglichkeit. Mit der richtigen Pflege bleiben Himbeersträucher gesund und liefern Jahr für Jahr eine reiche Ernte.

Quellen:

  1. Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL): „Himbeeren schneiden: So geht’s richtig“
    https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/himbeeren-schneiden
  2. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG): „Himbeeren – Schnitt und Erziehung“
    https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/084815/index.php
  3. Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen: „Himbeeren – Anbau und Pflege“
    https://www.julius-kuehn.de/ob/ab/kulturpflanzen/beerenobst/himbeeren/
  4. Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ): „Schnittmaßnahmen bei Himbeeren“
    https://www.igzev.de/publikationen/ratgeber/obstbau/beerenobst/himbeeren/
  5. Bundessortenamt: „Beschreibende Sortenliste Beerenobst“
    https://www.bundessortenamt.de/bsa/sorten/beschreibende-sortenlisten/download-bsl/

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