Hochbeet anlegen – so sollten die Schichten aussehen

Das Anlegen eines Hochbeets ist eine wichtige und zugleich spannende Aufgabe für jeden Gärtner. In diesem ausführlichen Guide erfahren Sie alles, was Sie über die Schichten eines Hochbeets wissen müssen, um ein optimales Wachstum Ihrer Pflanzen zu gewährleisten. Egal ob Sie ein Anfänger sind oder bereits Erfahrung im Gärtnern haben, diese detaillierte Anleitung wird Ihnen helfen, häufige Fehler zu vermeiden und das Beste aus Ihrem Hochbeet herauszuholen. Wir decken die wesentlichen Punkte ab, darunter die korrekte Schichtenfolge, die Verwendung von Rindenmulch und was Sie auf keinen Fall in Ihr Hochbeet geben sollten.

Hochbeet anlegen – So sollten die Schichten aussehen

Das richtige Anlegen eines Hochbeets erfordert eine durchdachte Schichtung, um eine ideale Bodenstruktur und Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen zu gewährleisten. Beginnen Sie mit einer groben Schicht aus Ästen und Zweigen am Boden. Diese Schicht sorgt für eine gute Drainage und Belüftung. Darauf folgt eine Schicht aus gröberem organischem Material wie Laub, Rasenschnitt oder gehäckselten Gartenabfällen. Diese Schicht zersetzt sich langsam und liefert kontinuierlich Nährstoffe. Die nächste Schicht besteht aus halbverrottetem Kompost oder Mist, der zusätzliche Nährstoffe liefert und die Zersetzung der unteren Schichten unterstützt. Abschließend füllen Sie das Hochbeet mit einer Mischung aus reifem Kompost und hochwertiger Gartenerde. Diese oberste Schicht sollte etwa 25-30 cm dick sein und bildet die Hauptwachstumsschicht für Ihre Pflanzen.

Die Jahreszeit fürs Beschichten

Der Herbst gilt als optimale Jahreszeit um das Hochbeet zu befüllen. Dies hat zwei Vorteile:

  1. Im Herbst findest du ausreichend Material, mit dem du dein Hochbeet füllen kannst.
  2. Über den Winter kann sich der Schichtaufbau richtig absetzen und es entstehen erste Mikroorganismen in der untersten Schicht.

Damit wird von allen Gärtnern empfohlen, dass du dein Hochbeet im Herbst/ frühen Winter beschichtest! Wenn du nach dem Aufschichten direkt Gemüse oder Pflanzen pflanzt, dann könnten die groben Schichten, die noch nicht verrottet sind, die Wurzeln beschädigen.

Typische Fehler beim Anlegen eines Hochbeets

Beim Anlegen eines Hochbeets können verschiedene Fehler passieren, die das Wachstum Ihrer Pflanzen negativ beeinflussen. Ein häufiger Fehler ist das Fehlen einer Drainageschicht. Ohne diese Schicht kann das Wasser nicht richtig abfließen, was zu Staunässe und Wurzelfäule führen kann. Ein weiterer Fehler ist das Einfüllen von zu feinem Material wie Gras- oder Laubschnitt in die untersten Schichten. Diese Materialien verrotten schnell und führen zu einer Verdichtung des Bodens, die wiederum die Durchlüftung erschwert. Ein häufiges Missverständnis besteht auch darin, ungeeignete Materialien wie nicht vollständig kompostierte Küchenabfälle oder kranke Pflanzenreste zu verwenden. Diese können Schädlinge anziehen und Krankheiten verbreiten. Achten Sie darauf, die Schichten richtig zu komprimieren, um Setzungen zu vermeiden, die das Hochbeet uneben machen könnten.

Was darf nicht ins Hochbeet?

Nicht alle Materialien eignen sich für das Befüllen eines Hochbeets. Vermeiden Sie es, kranke Pflanzenreste oder nicht vollständig kompostierte Küchenabfälle zu verwenden, da diese Schädlinge anziehen und Krankheiten verbreiten können. Auch Walnussschalen und Walnusslaub sollten nicht ins Hochbeet gelangen, da sie Stoffe enthalten, die das Pflanzenwachstum hemmen können. Chemisch behandelte Holzreste, wie alte Möbelstücke oder lackierte Bretter, sollten ebenfalls nicht verwendet werden, da sie schädliche Stoffe freisetzen können. Vermeiden Sie außerdem die Verwendung von großen Mengen an Gras- oder Laubschnitt in den unteren Schichten, da diese Materialien schnell verrotten und zu einer Verdichtung führen können, die die Durchlüftung beeinträchtigt. Achten Sie darauf, nur gut verrottete und sichere organische Materialien zu verwenden, um ein gesundes Pflanzenwachstum zu gewährleisten.

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Hochbeet befüllen – Die richtige Schichtenfolge

Die Schichtenfolge beim Befüllen eines Hochbeets ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen. Zunächst kommt die Drainageschicht, bestehend aus grobem Material wie Ästen, Zweigen oder grobem Schotter. Diese Schicht sollte etwa 20-30 cm hoch sein. Darüber folgt eine etwa 10-20 cm dicke Schicht aus gröberem organischem Material wie Laub, Rasenschnitt oder Stroh. Diese Schicht dient als Puffer und fördert die Zersetzung. Die nächste Schicht besteht aus halbverrottetem Kompost oder Mist, etwa 20 cm hoch, und liefert wichtige Nährstoffe. Schließlich wird das Hochbeet mit einer Mischung aus reifem Kompost und hochwertiger Gartenerde abgeschlossen. Diese oberste Schicht sollte etwa 25-30 cm dick sein und bildet die Hauptwachstumsschicht für die Pflanzen. Achten Sie darauf, die Schichten gut zu verdichten, um Setzungen zu minimieren.

Video: Hochbeet befüllen leicht gemacht

Die Schichten

Die erste Schicht kann eine Drainage aus Kies oder eine Hydrokultur sein. Wer das nicht zur Verfügung hat, kann auch Tonscherben verwenden. Wer Baum- oder Strauchabschnitt hat, kann auch diese Naturmaterialien als Drainage benutzen.

Die nächste Schicht sollte aus Hecken- und Baumschnitt, also Ästen und Zweigen, Strauchabfällen und Wurzelstöcken bestehen. Darauf wird etwas Erde verteilt.

Schicht drei setzt sich aus gehäckseltem Strauchabschnitt, kleinen dünnen Ästchen und als Abdeckung wieder eine dünne Schicht Erde zusammen.

Als vorletzte Schicht werden Gartenabfälle, wie Grünschnitt und Laub wieder gut mit Erde gemischt.

Die letzte Schicht ist die eigentliche Erde. Hier sollte die untere Schicht aus Gartenerde, die nächste aus Kompost (wenn vorhanden) und die letzte Schicht aus Blumen- oder Muttererde bestehen.

Wenn man die Erde im Baumarkt kauft, am besten ein Gemisch aus Garten- und Blumenerde wählen.

Die vorgestellte Beschichtung ist die gängigste Variante. Dennoch gibt es von Gärtner zu Gärtner andere Tipps und empfohlene Schichtsysteme.

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Das Wichtigste ist jedoch, dass unten lockeres Material genommen wird, welches nach einer Zeit verrotten kann. Daher werden oftmals Laub, Gras und Äste verwendet. Anschließend kannst du noch eine schwerere Schicht legen und am Ende die Gartenerde drauflegen.

Die Höhe

Die Höhe der einzelnen Schichten ist abhängig von der Gesamthöhe des Hochbeetes. Meistens liegt die Höhe einer Schicht jedoch zwischen 25 bis 40 Zentimeter. Ein großer Vorteil eines Hochbeetes ist, dass durch die Verrottung so viele Nährstoffe entstehen, dass man getrost auf Düngung verzichten kann.

Beispiel einer Beschichtung für ein Gemüsebeet

Nun möchten wir dir ein Beispiel zeigen, wie du eine Befüllung mit Zentimeterangaben vornehmen kannst. Achtung(!): Es ist nur ein Richtwert.

Schicht Inhalt Höhe
1. Schicht (unterste Ebene) Äste, Zweige, Laub (Strauch- und Baumschnitt) mit Erde bedecken Ca. 10-12 Zentimeter
2. Schicht Dünne Äste, kleine Holzstücke Ca. 10-12 Zentimeter
3. Schicht Untere Hälfte Komposterde, dann Dünger und grober Kompost Ca. 30 Zentimeter
4. Schicht Mischung aus grobem Kompost und Gartenerde Ca. 20 Zentimeter
5. Schicht (oberste Schicht) Gartenerde Ca. 15 Zentimeter

Dies ist nur ein Richtwert, kann aber nach Größe des Hochbeets variieren und nach Belieben individualisiert werden. Bei einem reinen Blumenbeet reicht es vollkommen aus, wenn du im unteren Teil des Beets eine Schicht aus grobem Strauch- und Baumschnitt legst, danach nur noch Kompost und Blumenerde aufschüttest. Hier empfiehlt es sich, dass alle 3 Schichten ungefähr gleichhoch sind.

Wann bepflanzen?

Direkt nach dem Anlegen solltest du noch nicht das Hochbeet bepflanzen. Der Grund ist der, dass die frischen Wurzeln der Pflanzen zerbrechen oder beschädigen können, wenn sich die Erdschichten noch nicht gesetzt haben.

Dadurch dass sich die Schichten so über den Winter setzen können, kannst du im Frühling die Gartenerde oben erneut auffüllen und danach mit der Bepflanzung beginnen.

Erneut beschichten?

Ja! Alle fünf bis sieben Jahre solltest du die Erde in deinem Hochbeet austauschen. Der Grund ist der, dass die Nährstoffe der Erde nach dieser Zeit mittlerweile von deinem Gemüse und deinen Pflanzen aufgenommen sein sollten.

Auch musst du die Erde neu beschichten, wenn dein Beet von Ungeziefer oder Krankheiten befallen ist und du diese nicht mehr loswirst. So kann es sich um Mehltau handeln, der sich in die Pflanzen gefressen hat. Im Notfall hier auch einfach neu beschichten.

Deshalb solltest du darauf achten, dass du deine Erde mit ausgewählten Pflanzen stärkst.

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Niedriges Hochbeet befüllen – Tipps und Tricks

Ein niedriges Hochbeet zu befüllen, erfordert besondere Überlegungen, da die Schichttiefe begrenzt ist. Beginnen Sie mit einer Drainageschicht aus kleinen Ästen oder grobem Kies, etwa 10-15 cm hoch. Diese Schicht hilft, überschüssiges Wasser abzuleiten. Darüber folgt eine Schicht aus halbverrottetem Kompost oder gut zersetztem Mist, etwa 10-15 cm dick, die als Hauptnährstoffquelle dient. Die oberste Schicht besteht aus einer Mischung aus reifem Kompost und hochwertiger Gartenerde, etwa 15-20 cm dick. Diese Schicht ist entscheidend für das Pflanzenwachstum. Bei niedrigen Hochbeeten ist es besonders wichtig, gut verrottetes Material zu verwenden, um eine schnelle Zersetzung und damit verbundenes Nachsacken der Erde zu vermeiden. Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Nachfüllen der Erde kann notwendig sein, um die optimale Pflanztiefe zu erhalten.

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Hochbeet befüllen mit Rindenmulch – Vor- und Nachteile

Rindenmulch kann eine nützliche Ergänzung in Hochbeeten sein, hat jedoch auch einige Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass Rindenmulch eine ausgezeichnete Bodenabdeckung bietet, die Feuchtigkeit speichert und das Unkrautwachstum unterdrückt. Er zersetzt sich langsam und trägt zur Bodenverbesserung bei, indem er Humus bildet. Ein Nachteil von Rindenmulch ist jedoch, dass er beim Zersetzungsprozess Stickstoff aus dem Boden aufnimmt, was das Pflanzenwachstum beeinträchtigen kann, wenn nicht ausreichend Stickstoffdünger hinzugefügt wird. Außerdem kann eine dicke Schicht Rindenmulch die Belüftung des Bodens behindern, was zu Problemen mit der Wurzelgesundheit führen kann. Daher sollte Rindenmulch sparsam und vorzugsweise als oberste Schicht in Kombination mit anderen organischen Materialien verwendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Also solltest du den Herbst nutzen um dein Hochbeet aufzustellen um es anschließend mit den Schichten zu befüllen. So können sich über den Winter die Nährstoffe setzen und im Frühjahr kannst du dann mit der eigentlichen Bepflanzung beginnen.

Beim Beschichten ist es nicht wichtig, dass du die genauen Angaben der Schichten erfüllst, denn es kommt natürlich auch darauf an, welche Pflanzen du in dein Hochbeet setzen willst.

Wenn du z.B. Pflanzen wählst, die viel Nährstoffe benötigen, solltest du die nährstoffreiche Schichten besonders reichlich verwenden, hingegen diese Schicht bei Mittel- oder Schwachzehrern nicht so wichtig sind.


FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Hochbeet

Wie schichte ich ein Hochbeet richtig?

Die richtige Schichtung eines Hochbeets beginnt mit einer Drainageschicht aus grobem Material wie Ästen oder Kies, gefolgt von einer Schicht organischen Materials wie Laub oder Rasenschnitt. Darauf kommt eine Schicht aus halbverrottetem Kompost oder Mist, die mit einer Mischung aus reifem Kompost und Gartenerde abgeschlossen wird.

Sollte ein Hochbeet unten offen sein?

Ja, ein Hochbeet sollte unten offen sein, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und die Wurzeln der Pflanzen in den natürlichen Boden wachsen können. Dies verbessert die Drainage und verhindert Staunässe.

Wie muss ein Hochbeet aufgebaut sein?

Ein Hochbeet sollte aus mehreren Schichten bestehen: einer Drainageschicht, einer Schicht aus gröberem organischem Material, einer Schicht aus halbverrottetem Kompost oder Mist und einer oberen Schicht aus reifem Kompost und Gartenerde. Diese Struktur sorgt für optimale Nährstoffversorgung und Belüftung.

Warum Stroh ins Hochbeet?

Stroh wird oft im Hochbeet verwendet, da es als organisches Material langsam verrottet und Nährstoffe freisetzt. Es fördert die Bodenstruktur und dient als gute Zwischenschicht, die die Zersetzung unterstützt und die Belüftung verbessert.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »
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