Kaffeesatz als Dünger für draußen und drinnen

Kaffeesatz als Dünger für Pflanzen auf dem Balkon, im Hochbeet und im Topf

Kaffeesatz ist viel mehr als nur Abfall – er ist ein natürlicher, umweltfreundlicher Dünger! Besonders für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen, ist Kaffeesatz eine hervorragende Alternative zu chemischen Düngemitteln. Doch nicht jede Pflanze profitiert davon. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen sich für Kaffeedünger eignen, wie du ihn richtig anwendest und welche Fehler du vermeiden solltest. Außerdem erklären wir, warum Kaffeesatz nicht nur Nährstoffe liefert, sondern auch Schädlinge fernhält und Regenwürmer anzieht – ein echter Geheimtipp für Hobbygärtner!

Kaffeesatz als Dünger für draußen und drinnen
Kaffeesatz als Dünger für draußen und drinnen

Das Wichtigste in Kürze

  1. Kaffeesatz als Dünger: Reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium – ideal für Pflanzen
    mit saurem Boden.
  2. Geeignete Pflanzen: Rhododendron, Hortensien, Blaubeeren und Farne profitieren besonders.
  3. Anwendung: Getrocknet oder als Flüssigdünger (1:1 mit Wasser mischen) für Garten- und Zimmerpflanzen.
  4. Vorsicht: Nicht für basenliebende Pflanzen wie Lavendel oder Tulpen geeignet.
  5. Zusätzlicher Nutzen: Vertreibt Schnecken und Ameisen, fördert Regenwürmer und verbessert die Bodenqualität.

Warum eignet sich Kaffeesatz als Dünger?

Wir sollten vorwarnen, dass Kaffee nicht für jede Pflanze geeignet ist, sich jedoch für Pflanzen, welche einen sauren Humusboden bevorzugen. Dazu zählen beispielsweise Hortensien, Rhododendron und Heidelbeeren. Grund dafür ist der Stickstoffreichtum von Kaffee. Arbeitet man diesen in den Boden ein, wird der pH-Wert der Erde leicht säuerlich.

Nebenbei, ein weiterer positiver Effekt, ist der Kaffee ein richtiger Magnet für Regenwürmer. Und wie wir wissen, sorgt der Regenwurm für einen lockeren und gut durchlüfteten Boden. Das kommt dem Wachstum und der allgemeinen Gesundheit der Pflanze zugute. Außerdem dient der Kaffeesatz als Abwehr für Schädlinge.

Die üblichen Verbrecher, wie beispielsweise Schnecken und Ameisen, halten sich durch den Kaffee von den Pflanzen fern.

Für welche Pflanzen eignet sich Kaffee als Dünger?

Wir bereits erwähnt sorgt der hohe Stickstoffgehalt des Kaffees für einen säuerlichen pH-Wert des Bodens. Dementsprechend sind Pflanzen, welche sich lieber auf sauren Boden verbreiten, die perfekten Ziele zum Düngen mit Kaffeesatz. Beliebte Pflanzen in den Gärten Deutschlands wären unter anderem:

  • Blaubeeren
  • Farne
  • Heidelbeeren
  • Hortensien
  • Pfingstrosen
  • Rhododendren

Natürlich gibt es dann auch die Pflanzen, welche lieber einen basischen und kalkhaltigen Boden bevorzugen. Bei den folgenden Pflanzen solltest Du lieber keinen Kaffee als Dünger einsetzen:

  • Buchs
  • Glockenblumen
  • Krokusse
  • Lavendel
  • Narzissen
  • Nelken
  • Tulpen

Wie düngt man den Boden?

Ein bisschen Kaffeesatz auf den Boden kippen kann doch gar nicht so schwer sein, oder? Nun auch wenn man sich es leicht vorstellt ein Hausmittel als Dünger anzuwenden, so solltest Du nicht leichtsinnig handeln. Bevor Du Kaffeesatz als Dünger benutzt gibt es einige kleine Dinge zu beachten. Beispielsweise solltest Du unter keinen Umständen frischen und heißen Kaffeesatz auf den Boden kippen.

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Bevor Du den Kaffee benutzt, lasse ihn lieber an der Luft trocknen und abkühlen. Feuchter Kaffeesatz neigt nämlich dazu schnell zu schimmeln. Und Schimmel ganz nah an pflanzlichem Material? Das ist keine gute Idee. Am besten trocknest Du die Krümmelchen auf einem Teller oder in einer Schale. Über den Tag oder die Nacht kann es in Ruhe austrocknen und ist am nächsten Tag direkt bereit.

Dabei hilft es allerdings wenig, wenn der Satz nur auf dem Boden liegt. Arbeite den Kaffeesatz in den Boden ein, damit auch die Wurzeln der Pflanze an die Nährstoffe gelangen können. Übrigens gibt es hier einen kleinen Unterschied zwischen Pflanzen im Garten und Pflanzen im Topf bzw. in der Wohnung.

Balkonblumen und Topfpflanzen brauchen nicht die volle Ladung an Kaffee. Hier genügt es, wenn Du ein wenig getrockneten und abgekühlten Kaffee mit Wasser mischt (am besten im Verhältnis 1:1). Mit dieser Mischung kannst Du dann die Topf- und Balkonpflanzen gießen. Aus der Erfahrung heraus reicht eine halbe Tasse für eine Woche locker aus.

  • Gartenpflanzen mit Kaffeesatz düngen
  • Kaffeesatz als Dünger bei Zimmerpflanzen
  • Kaffeesatz kompostieren

Anstelle den Satz sofort in die Blumenerde einzuarbeiten, kannst Du diesen auch vorerst kompostieren. Vorteil ist dabei, das Du auch die Filtertüte kompostieren lassen kannst, so entsteht noch weniger Abfall. Benutzt Du Filterpapier, dann schütte den benutzten Kaffee vorher aus. Du brauchst bei einem Komposthaufen nichts trocknen lassen, allerdings schimmelt dieser in dem Trichter weitaus schneller.

Kaffee anwenden bei Gartenpflanzen

Wir haben schon im Allgemeinen darüber gesprochen, dass die Anwendung des Düngers sich bei Gartenpflanzen, Balkon- und Topfpflanzen, aber auch bei Zimmerpflanzen sich leicht unterscheidet. Darauf wollen wir jetzt noch etwas detailierter eingehen. Befinden sich die zu düngenden Blumen und Gewächse im Freiland, dann reicht es aus, diese bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffee zu düngen.

Sollte nach mehrmaliger Düngung kein sichtbarer Erfolg zu verzeichnen sein, dann kann es auch mal eine Düngung mehr sein. Mit Kaffee kannst Du theoretisch nicht überdüngen. Der Satz sollte nicht einfach auf dem Boden liegen. Lieber ordentlich in die Erde einarbeiten und unter harken. Am besten macht sich das übrigens, wenn Du etwas Blumenerde mit untermischt.

Dabei reicht es schon, wenn Du einen ganzen 10 Liter-Sack voll Blumenerde mit einer Ladung Kaffeesatz ergänzt. Das entspricht etwas 30 Gramm. Somit verteilen sich die nötigen Nährstoffe in der Erde, ohne zu übersäuern. Möchtest Du die Übersäuerung umgehen, dann lasse den Kaffeesatz kompostieren. Dort verteilt er auch die Nährstoffe auf den gesamten Komposthaufen.

Auch hier lockt der Kaffee die Regenwürmer an, was den Kompostierungsprozess nochmal um einiges beschleunigt. Somit erhält man den perfekten und optimalen organischen Dünger.

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Zimmerpflanzen düngen

Ehrlich gesagt habe ich zuvor auch nie daran gedacht, aber ja, auch Zimmerpflanzen kann man düngen. Dabei reicht es allerdings, wenn man einmal im Winter und einmal zum Frühjahr den Boden düngt. Je nach Größe der Zimmerpflanze reichen ein bis zwei Teelöffel mit Kaffee bereits aus. Das entspricht wage umschrieben vier bis acht Gramm.

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Hier muss man allerdings etwas mehr aufpassen. Der pH-Wert im gesamten Topf sinkt damit ab, weshalb es gerade beim Umtopfen zu manch misslichen Ergebnissen kommt. Bedenke also immer, bei einem Wechsel die Erde zu tauschen und die Pflanzen mit frischem Substrat zu versorgen. Eine tolle und einfache Variante ist es, die Pflanzen einem Kaffee-Wasser-Gemisch zu begießen.

Dafür nimmt man sich eine Tasse und mischt getrockneten Kaffee mit etwas Wasser im Verhältnis 1:1. Das Wasser aber nicht direkt auf die Blätter geben! Lieber ringsherum den Boden gießen, sodass die Nährstoff zur Wurzel durchsickern. Damit erledigt man Gießen und Düngen in einem Schritt – super, oder?

Häufige Fehler bei der Anwendung von Kaffeesatz als Dünger

Obwohl Kaffeesatz ein großartiger Naturdünger ist, machen viele Hobbygärtner einige typische Fehler, die die Pflanzen eher schädigen als nützen. Einer der häufigsten Fehler ist die Verwendung von frischem, noch feuchtem Kaffeesatz. Feuchter Kaffeesatz neigt dazu, schnell zu schimmeln, was der Pflanze schadet und unerwünschte Pilzsporen im Garten verbreiten kann. Deshalb sollte er immer vorher getrocknet werden – am besten auf einem Teller oder in einer Schale an der Luft.

Ein weiterer Fehler ist die Überdosierung. Da Kaffeesatz viel Stickstoff enthält, kann eine zu häufige Anwendung den Boden übersäuern. Besonders bei Topfpflanzen kann dies problematisch sein, da die Erde sich nicht natürlich regenerieren kann wie im Garten. Daher sollte man Kaffeesatz nur sparsam einsetzen – maximal ein bis zwei Teelöffel pro Monat für kleine Pflanzen und eine dünne Schicht alle zwei Monate für Gartenpflanzen.

Ein Missverständnis ist auch, dass jede Pflanze Kaffeesatz verträgt. Doch nicht alle Pflanzen profitieren von der sauren Wirkung. Pflanzen wie Lavendel, Buchsbaum oder Rosen mögen kalkhaltige Böden und reagieren empfindlich auf die saure Erde. Wer sich nicht sicher ist, sollte den pH-Wert des Bodens vorher messen. Ein pH-Wert von unter 6,5 zeigt an, dass die Erde bereits sauer ist und kein zusätzlicher Kaffeesatz benötigt wird.

Einige Gärtner kippen den Kaffeesatz einfach auf die Erde, ohne ihn einzuarbeiten. Das ist nicht ideal, da er so schlechter von Mikroorganismen abgebaut wird. Besser ist es, den Kaffeesatz leicht unter die oberste Erdschicht zu mischen. Alternativ kann man ihn mit Kompost vermengen, um eine sanftere Wirkung zu erzielen.

Schließlich denken viele, dass Kaffeesatz als Dünger allein ausreicht. Doch wie jeder Dünger sollte auch Kaffeesatz nur ergänzend verwendet werden. Ein gesunder Boden braucht verschiedene Nährstoffe – daher ist es ratsam, ihn mit anderen natürlichen Düngemitteln wie Hornspänen oder Kompost zu kombinieren.

Der Einfluss von Kaffeesatz auf den Boden – Was sagt die Wissenschaft?

Viele Gärtner schwören auf Kaffeesatz als Naturdünger, aber was steckt wirklich dahinter? Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kaffeesatz vor allem den Stickstoffgehalt des Bodens erhöht. Eine Untersuchung der University of Melbourne ergab, dass Kaffeesatz etwa 2 % Stickstoff, 0,3 % Phosphor und 0,3 % Kalium enthält – also tatsächlich wichtige Nährstoffe für Pflanzen.

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Doch es gibt auch kritische Stimmen. Eine Studie des Landwirtschaftsinstituts der Universität Bonn warnt, dass Kaffeesatz in großen Mengen das Pflanzenwachstum sogar hemmen kann. Der Grund: Koffein, das auch im Kaffeesatz noch enthalten ist, kann das Keimen mancher Samen unterdrücken. Daher sollte Kaffeesatz immer gut mit anderen organischen Stoffen vermischt und in Maßen eingesetzt werden.

Ein weiteres wissenschaftliches Argument für Kaffeesatz ist seine Wirkung auf Bodenlebewesen. Studien zeigen, dass Regenwürmer von Kaffeesatz angezogen werden. Diese verbessern durch ihre Tunnel den Luft- und Wasserhaushalt des Bodens, wodurch Pflanzen besser wachsen. Auch die enthaltenen Antioxidantien können helfen, schädliche Pilze zu reduzieren. Dennoch ist es ratsam, Kaffeesatz nicht als alleinigen Dünger zu verwenden, sondern ihn mit anderen Bodenverbesserern zu kombinieren.

Für Hobbygärtner bedeutet das: Kaffeesatz ist eine wertvolle Ergänzung für den Garten, aber nicht die einzige Lösung. Ein gesunder Garten profitiert von einer vielfältigen Mischung aus Nährstoffen. Deshalb ist es sinnvoll, Kaffeesatz mit Kompost, Mulch oder organischem Dünger zu kombinieren, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.


FAQ:

Für welche Pflanzen ist Kaffeesatz als Dünger gut?

Kaffeesatz eignet sich besonders gut als Dünger für saure Pflanzen wie Rhododendren, Hortensien, Azaleen und Kamelien. Diese Pflanzen gedeihen in einem leicht sauren Boden, den Kaffeesatz fördern kann. Zudem schätzen Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln den Stickstoffgehalt im Kaffeesatz.

Für welche Pflanzen ist Kaffeesatz nicht gut?

Kaffeesatz ist weniger geeignet für Pflanzen, die einen alkalischen Boden bevorzugen, wie beispielsweise Lavendel und Lilien. Diese Pflanzen gedeihen am besten in einem eher basischen Milieu, das durch den Einsatz von Kaffeesatz gestört werden könnte. Zudem sollten Sukkulenten und Kakteen keinen Kaffeesatz als Dünger erhalten, da dieser die Erde zu feucht halten könnte, was diesen Pflanzen schaden könnte.

Wie düngt man richtig mit Kaffeesatz?

Um effektiv mit Kaffeesatz zu düngen, sollte dieser zuerst getrocknet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Anschließend kann er in kleinen Mengen um die Basis der Pflanzen gestreut und leicht in den Boden eingearbeitet werden. Achten Sie darauf, den Kaffeesatz nicht zu übermäßig zu verwenden, da er hohe Mengen an Stickstoff enthalten kann, was bei übermäßigem Einsatz zu einer Überdüngung führen kann. Eine regelmäßige Anwendung in Maßen ist empfehlenswert.

Kann man jede Pflanze mit Kaffeesatz düngen?

Nicht jede Pflanze profitiert gleichermaßen von Kaffeesatz als Dünger. Wie bereits erwähnt, bevorzugen saure
Pflanzen und einige Gemüsesorten Kaffeesatz als Zusatz. Es ist jedoch ratsam, die spezifischen Bedürfnisse Ihrer
Pflanzen zu berücksichtigen. Pflanzen, die einen neutralen bis alkalischen Boden benötigen, sollten nicht mit
Kaffeesatz gedüngt werden, um das Bodenmilieu nicht zu verändern.

Warum muss man Kaffeesatz trocknen?

Das Trocknen von Kaffeesatz ist wichtig, um die Feuchtigkeit zu reduzieren und die Bildung von Schimmel zu
verhindern. Feuchter Kaffeesatz kann Schimmelpilze anziehen und somit Ihren Pflanzen mehr schaden als nutzen. Durch das Trocknen wird der Kaffeesatz haltbarer und kann gleichmäßiger im Garten verteilt werden, ohne das Risiko von Schäden durch Feuchtigkeit.

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