Kaffeesatz als Dünger für draußen und drinnen

Kaffeesatz als Dünger für Pflanzen auf dem Balkon, im Hochbeet und im Topf

Kaffee ist in Deutschland unglaublich beliebt. Rund 5 kg trinkt jeder Deutsche pro Jahr, was auf den Tag gerechnet etwa zwei Tassen entspricht. Damit ist Kaffee sogar noch beliebter als das stereotypische Bier. Mit dem ganzen Kaffee gibt es auch viel Kaffeesatz, den die meisten Leute einfach wegwerfen. Dabei kann man Kaffeesatz als Dünger noch wunderbar verwenden.

Doch der sonst so uninteressante Kaffeesatz entpuppt sich als richtiges Wundermittel. Für zahlreiche Pflanzen dient der Kaffee als natürlicher Dünger und bietet somit eine wirksame und günstige Alternative zu „professionellem“ Dünger von verschiedenen Garten-Marken.

Warum eignet sich Kaffeesatz als Dünger?

Wir sollten vorwarnen, dass Kaffee nicht für jede Pflanze geeignet ist, sich jedoch für Pflanzen, welche einen sauren Humusboden bevorzugen. Dazu zählen beispielsweise Hortensien, Rhododendron und Heidelbeeren. Grund dafür ist der Stickstoffreichtum von Kaffee. Arbeitet man diesen in den Boden ein, wird der pH-Wert der Erde leicht säuerlich.

Nebenbei, ein weiterer positiver Effekt, ist der Kaffee ein richtiger Magnet für Regenwürmer. Und wie wir wissen, sorgt der Regenwurm für einen lockeren und gut durchlüfteten Boden. Das kommt dem Wachstum und der allgemeinen Gesundheit der Pflanze zugute. Außerdem dient der Kaffeesatz als Abwehr für Schädlinge.

Die üblichen Verbrecher, wie beispielsweise Schnecken und Ameisen, halten sich durch den Kaffee von den Pflanzen fern.

Für welche Pflanzen eignet sich Kaffee als Dünger?

Wir bereits erwähnt sorgt der hohe Stickstoffgehalt des Kaffees für einen säuerlichen pH-Wert des Bodens. Dementsprechend sind Pflanzen, welche sich lieber auf sauren Boden verbreiten, die perfekten Ziele zum Düngen mit Kaffeesatz. Beliebte Pflanzen in den Gärten Deutschlands wären unter anderem:

  • Blaubeeren
  • Farne
  • Heidelbeeren
  • Hortensien
  • Pfingstrosen
  • Rhododendren
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Natürlich gibt es dann auch die Pflanzen, welche lieber einen basischen und kalkhaltigen Boden bevorzugen. Bei den folgenden Pflanzen solltest Du lieber keinen Kaffee als Dünger einsetzen:

  • Buchs
  • Glockenblumen
  • Krokusse
  • Lavendel
  • Narzissen
  • Nelken
  • Tulpen

Wie düngt man den Boden?

Ein bisschen Kaffeesatz auf den Boden kippen kann doch gar nicht so schwer sein, oder? Nun auch wenn man sich es leicht vorstellt ein Hausmittel als Dünger anzuwenden, so solltest Du nicht leichtsinnig handeln. Bevor Du Kaffeesatz als Dünger benutzt gibt es einige kleine Dinge zu beachten. Beispielsweise solltest Du unter keinen Umständen frischen und heißen Kaffeesatz auf den Boden kippen.

Bevor Du den Kaffee benutzt, lasse ihn lieber an der Luft trocknen und abkühlen. Feuchter Kaffeesatz neigt nämlich dazu schnell zu schimmeln. Und Schimmel ganz nah an pflanzlichem Material? Das ist keine gute Idee. Am besten trocknest Du die Krümmelchen auf einem Teller oder in einer Schale. Über den Tag oder die Nacht kann es in Ruhe austrocknen und ist am nächsten Tag direkt bereit.

Dabei hilft es allerdings wenig, wenn der Satz nur auf dem Boden liegt. Arbeite den Kaffeesatz in den Boden ein, damit auch die Wurzeln der Pflanze an die Nährstoffe gelangen können. Übrigens gibt es hier einen kleinen Unterschied zwischen Pflanzen im Garten und Pflanzen im Topf bzw. in der Wohnung.

Balkonblumen und Topfpflanzen brauchen nicht die volle Ladung an Kaffee. Hier genügt es, wenn Du ein wenig getrockneten und abgekühlten Kaffee mit Wasser mischt (am besten im Verhältnis 1:1). Mit dieser Mischung kannst Du dann die Topf- und Balkonpflanzen gießen. Aus der Erfahrung heraus reicht eine halbe Tasse für eine Woche locker aus.

  • Gartenpflanzen mit Kaffeesatz düngen
  • Kaffeesatz als Dünger bei Zimmerpflanzen
  • Kaffeesatz kompostieren

Anstelle den Satz sofort in die Blumenerde einzuarbeiten, kannst Du diesen auch vorerst kompostieren. Vorteil ist dabei, das Du auch die Filtertüte kompostieren lassen kannst, so entsteht noch weniger Abfall. Benutzt Du Filterpapier, dann schütte den benutzten Kaffee vorher aus. Du brauchst bei einem Komposthaufen nichts trocknen lassen, allerdings schimmelt dieser in dem Trichter weitaus schneller.

Kaffee anwenden bei Gartenpflanzen

Wir haben schon im Allgemeinen darüber gesprochen, dass die Anwendung des Düngers sich bei Gartenpflanzen, Balkon- und Topfpflanzen, aber auch bei Zimmerpflanzen sich leicht unterscheidet. Darauf wollen wir jetzt noch etwas detailierter eingehen. Befinden sich die zu düngenden Blumen und Gewächse im Freiland, dann reicht es aus, diese bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffee zu düngen.

Sollte nach mehrmaliger Düngung kein sichtbarer Erfolg zu verzeichnen sein, dann kann es auch mal eine Düngung mehr sein. Mit Kaffee kannst Du theoretisch nicht überdüngen. Der Satz sollte nicht einfach auf dem Boden liegen. Lieber ordentlich in die Erde einarbeiten und unter harken. Am besten macht sich das übrigens, wenn Du etwas Blumenerde mit untermischt.

Dabei reicht es schon, wenn Du einen ganzen 10 Liter-Sack voll Blumenerde mit einer Ladung Kaffeesatz ergänzt. Das entspricht etwas 30 Gramm. Somit verteilen sich die nötigen Nährstoffe in der Erde, ohne zu übersäuern. Möchtest Du die Übersäuerung umgehen, dann lasse den Kaffeesatz kompostieren. Dort verteilt er auch die Nährstoffe auf den gesamten Komposthaufen.

Auch hier lockt der Kaffee die Regenwürmer an, was den Kompostierungsprozess nochmal um einiges beschleunigt. Somit erhält man den perfekten und optimalen organischen Dünger.

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Zimmerpflanzen düngen

Ehrlich gesagt habe ich zuvor auch nie daran gedacht, aber ja, auch Zimmerpflanzen kann man düngen. Dabei reicht es allerdings, wenn man einmal im Winter und einmal zum Frühjahr den Boden düngt. Je nach Größe der Zimmerpflanze reichen ein bis zwei Teelöffel mit Kaffee bereits aus. Das entspricht wage umschrieben vier bis acht Gramm.

Hier muss man allerdings etwas mehr aufpassen. Der pH-Wert im gesamten Topf sinkt damit ab, weshalb es gerade beim Umtopfen zu manch misslichen Ergebnissen kommt. Bedenke also immer, bei einem Wechsel die Erde zu tauschen und die Pflanzen mit frischem Substrat zu versorgen. Eine tolle und einfache Variante ist es, die Pflanzen einem Kaffee-Wasser-Gemisch zu begießen.

Dafür nimmt man sich eine Tasse und mischt getrockneten Kaffee mit etwas Wasser im Verhältnis 1:1. Das Wasser aber nicht direkt auf die Blätter geben! Lieber ringsherum den Boden gießen, sodass die Nährstoff zur Wurzel durchsickern. Damit erledigt man Gießen und Düngen in einem Schritt – super, oder?

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FAQ: Verwendung von Kaffeesatz als Dünger

Für welche Pflanzen ist Kaffeesatz als Dünger gut?

Kaffeesatz eignet sich besonders gut als Dünger für saure Pflanzen wie Rhododendren, Hortensien, Azaleen und Kamelien. Diese Pflanzen gedeihen in einem leicht sauren Boden, den Kaffeesatz fördern kann. Zudem schätzen Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln den Stickstoffgehalt im Kaffeesatz.

Für welche Pflanzen ist Kaffeesatz nicht gut?

Kaffeesatz ist weniger geeignet für Pflanzen, die einen alkalischen Boden bevorzugen, wie beispielsweise Lavendel und Lilien. Diese Pflanzen gedeihen am besten in einem eher basischen Milieu, das durch den Einsatz von Kaffeesatz gestört werden könnte. Zudem sollten Sukkulenten und Kakteen keinen Kaffeesatz als Dünger erhalten, da dieser die Erde zu feucht halten könnte, was diesen Pflanzen schaden könnte.

Wie düngt man richtig mit Kaffeesatz?

Um effektiv mit Kaffeesatz zu düngen, sollte dieser zuerst getrocknet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Anschließend kann er in kleinen Mengen um die Basis der Pflanzen gestreut und leicht in den Boden eingearbeitet werden. Achten Sie darauf, den Kaffeesatz nicht zu übermäßig zu verwenden, da er hohe Mengen an Stickstoff enthalten kann, was bei übermäßigem Einsatz zu einer Überdüngung führen kann. Eine regelmäßige Anwendung in Maßen ist empfehlenswert.

Kann man jede Pflanze mit Kaffeesatz düngen?

Nicht jede Pflanze profitiert gleichermaßen von Kaffeesatz als Dünger. Wie bereits erwähnt, bevorzugen saure
Pflanzen und einige Gemüsesorten Kaffeesatz als Zusatz. Es ist jedoch ratsam, die spezifischen Bedürfnisse Ihrer
Pflanzen zu berücksichtigen. Pflanzen, die einen neutralen bis alkalischen Boden benötigen, sollten nicht mit
Kaffeesatz gedüngt werden, um das Bodenmilieu nicht zu verändern.

Warum muss man Kaffeesatz trocknen?

Das Trocknen von Kaffeesatz ist wichtig, um die Feuchtigkeit zu reduzieren und die Bildung von Schimmel zu
verhindern. Feuchter Kaffeesatz kann Schimmelpilze anziehen und somit Ihren Pflanzen mehr schaden als nutzen. Durch das Trocknen wird der Kaffeesatz haltbarer und kann gleichmäßiger im Garten verteilt werden, ohne das Risiko von Schäden durch Feuchtigkeit.

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Gerd Grün

Über den Autor: Gerd Grün, 49 Jahre alt, ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem grünen Daumen und 25 Jahren Erfahrung in der Gartenkunst. Schon in jungen Jahren entdeckte Gerd seine… More »

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