Heidekrautgewächse als typische Steingartenpflanze
Heidekrautgewächse gehören zu den Gartenpflanzen, die nur in bestimmten Klimagebieten und auf ganz bestimmten Böden gut gedeihen.
Heidekrautgewächse eignen sich für die Bepflanzung eines Gartens besonders dann, wenn der Untergrund moorig oder sandig ist. Unter solchen Voraussetzungen ist die Pflege eines Heidekrautgartens verhältnismäßig einfach. Interessante Zuchtformen bieten einen besonderen Reiz. Hinzu kommt noch, dass sich einige Heidekräuter relativ einfach vermehren lassen.
Bei uns gibt es vor allem drei Gattungen: Besenheide, Heide und Irische Heide. Heidekrautgewächse kann man grob nach ihrer Blütezeit unterteilen. In einige im Sommer und im Herbst blühende Arten und in solche, die im Winter und Frühjahr blühen. Die im Sommer und Herbst blühenden Heidekrautgewächse brauchen in der Regel einen kalkfreien Boden, während die im Winter blühenden auch mit kalkhaltigem Boden vorlieb nehmen.
Außerdem kann man die Heidekrautgewächse auch nach ihrer Größe in zwei Gruppen einteilen: in Baumheiden, die bis zu 2,5 m hoch werden, und in die übrigen Arten, die von Nadelkissengroße bis 50 cm reichen. In reinen Heidekrautgärten lässt sich mit einiger Kunstfertigkeit Abwechslung in die Gartenlandschaft bringen. Eine gewisse Hilfe sind dabei die verschiedenen hohen Arten, Böschungen und Steinbrocken. Am besten ist es jedoch, wenn man andere Pflanzen hinzu setzt. Meist verwendet man zu diesem Zweck niedere Formen von Kiefern und verschiedene Wacholderarten.
Eine gute Wirkung erzielt man, wenn man Birken, Sanddorn, Stechpalmen, Felsenmispeln, Berberitzen und Ginster dazwischen pflanzt. Auch Stauden, etwa Königskerzen, Glockenblumen, Thymian, und einige Gräser, etwa das Wollgras, sollten nicht fehlen.
Meist werden verschiedene Arten von Heidekrautgewächsen in Gruppen zusammengesetzt, da Einzelpflanzen oft unansehnlich wirken. Heidekrautgewächse können auch zur Verschönerung von Strauchrabatten, gemischten Rabatten oder Steingärten herangezogen werden. Man setzt sie entweder als Randbepflanzung ein oder streut sie zwischen die anderen Pflanzen.
Selbst die abgestorbenen Blütenstände der im Sommer und Herbst blühenden Heidekrautarten können in der Wintersonne ebenso prächtig leuchten wie zuvor die Blüten. Einige Sorten der Erica vagans sehen dabei besonders schön aus, ihnen stehen aber die E. ciliaris und einige Hybriden der E. cinerea kaum nach.
Viele der im Sommer blühenden Heidekrautgewächse, vor allem die Besenheide, entfalten eine zweite Pracht im Winter, wenn ihr Laub mit zunehmendem Frost kräftige Färbungen annimmt. Sie leuchten dann karminrot, blutrot, bronzefarben, goldgelb, orangerot, gelb, silbern, grau oder grün und in allen Mischfarben, und die Tönung ändert sich mit der Jahres zeit.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Heidekrautarten bzw. Heidekrautgewächse
Calluna
Die Besenheide ist die Charakterpflanze der Heide und Moorlandschaften. Man nennt sie oft auch Heidekraut. Sie wächst wild in ganz Europa und ist ausgesprochen winterhart. Die Calluna blüht hauptsächlich von Juli bis September an Rispen, die bis zu 30 cm lang werden. Sie blüht meist weiß, aber auch in verschiedenen roten, purpurfarbenen und rosaroten Tönen. Es gibt nur eine Art, C. vulgaris, mit verschiedenen Sorten, deren Wuchs vom dichten Nadelkissen bis zu 60 cm hohen Pflanzen reichen kann. Bei neueren Züchtungen ist das Laub auffallend rot, gelb, orangerot oder bronzeartig gefärbt.
Die Calluna wächst nicht in kalkhaltigem Boden.
Daboecia
Die Irische Heide (Da boecia cantabrica) bringt von allen unseren Heidekrautgewächsen die größten Blüten hervor bis zu 2 cm im Durchmesser. Sie blüht von Juli bis in den Herbst hinein in Weiß, Rosarot, Karminrot oder Purpur rot. Nach der Blüte fallen die Blumenkronen ab. Die dunkelgrünen Blätter sind auf der Unterseite silbergrau. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 15-75 cm.
Die Daboecia verträgt keinen kalkhaltigen Boden, der Standort und die Pflege ist wie bei Calluna. In kalten Gegenden muß sie vor Frost geschützt werden. Die Hybride D. cantabrica x azorica ist jedoch mehr winterhart und blüht auch länger. Gepflanzt wird im Frühjahr mit Ballen.
Erica (sommerblühend)
Sie blühen von Juni bis September, bei einigen erstreckt sich die Blütezeit bis in den Herbst. Sie gedeihen nicht gut in kalten Gegenden. Die verschiede nen Zuchtformen erreichen eine ten der Erica cinerea (Grauheide, Höhe und Breite von 30-50 cm. Graue Glockenheide) können viele Färbungen von Blaßrosa über die verschiedensten Rottöne bis Purpurschwarz haben. Alle Arten mit purpurfarbenen, rosaroten und weißen Blüten sind ab Juli bis in den Winter hinein beständig.
Erica (winter- und frühjahrsblühend)
Alle hier beschriebenen Heidearten eignen sich auch für Gärten mit leicht kalkhaltigem brauchen einen Humusboden und müssen im Winter leicht abgedeckt werden. E. tetralix (Echte Glockenheide) Eine wegen ihres silbergrauen Laubs geschätzte Heide, die von Ende Juni bis September entweder rosarot oder weiß blüht. Sie ist ausgesprochen winterhart, braucht jedoch leicht moorigen oder sauren und feuchten Boden. Die Pflanzen erreichen eine Höhe und Breite von 20–30 cm.
E. vagans (Cornwallheide, Sommerheide) Eine Strauchheide, die 40-60 cm hoch und sehr buschig wird. Sie bildet lange, dichte Blütenrispen, vor allem wenn die Pflanze noch jung ist, verträgt einen geringen Kalkgehalt im Boden und hält auch stärkeren Frost Boden. E. carnea (Schnee- oder Frühlingsheide) Dieser ausgezeichnete Bodendecker ist von allen Heidekrautgewächsen am weitesten verbreitet und ist ausgesprochen winterhart. In der Zeit zwischen Oktober und Februar öffnen sich die roten, rosaroten oder weißen Blüten. Die Blüte hält oft bis zum Mai an.
Die Höhe und Breite der Pflanze beträgt 20-30 cm. E. mediterranea (Bruchheide) Die größte der winterblühenden, kalkholden Heiden wird 50 cm hoch und höher. Die purpurfarbenen, rosaroten oder weißen Blüten erscheinen manchmal schon im Dezember und halten oft bis zum aus.
Erica arborea (Baumheide)
Die größte Heideart; sie kann bei uns in einem wärmeren Klima bis zu 2 m hoch werden. An ungeschützten Stellen oder in kalkhaltigem Boden gedeiht sie jedoch nicht. Die weißen Blüten erscheinen März bis Juni.