Clematis schneiden – Anleitung für den Rückschnitt
Clematis, auch als Waldreben bekannt, sind beliebte Kletterpflanzen mit beeindruckenden Blüten. Doch um ihre volle Pracht zu entfalten, benötigen sie den richtigen Schnitt. Der Rückschnitt ist essenziell für gesundes Wachstum, eine üppige Blütenbildung und zur Vermeidung von Krankheiten. Je nach Sorte unterscheidet man drei Schnittgruppen, die zu unterschiedlichen Zeiten und auf verschiedene Weise geschnitten werden müssen. In diesem Artikel erfährst du, wann und wie du deine Clematis richtig zurückschneidest, welche Werkzeuge du benötigst und welche Fehler du vermeiden solltest. Mit der richtigen Pflege bleibt deine Clematis über Jahre hinweg ein echter Blickfang im Garten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Der beste Zeitpunkt zum Clematis schneiden
- 3 Die drei Clematis-Gruppen und ihre Schnittregeln
- 4 Werkzeuge und Vorbereitungen
- 5 Clematis richtig schneiden
- 6 Werkzeug zum Schneiden von Clematis
- 7 Clematis schneiden Video
- 8 Pflege nach dem Schnitt
- 9 Welche Fehler sollte man beim Clematis-Schnitt vermeiden?
- 10 Wie beeinflusst der Rückschnitt die Krankheitsresistenz?
- 11 Clematis-Sorten und ihre optimale Pflege
- 12 Fazit
- 13 FAQ: Häufige Fragen zum Clematis-Schneiden
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Schnittgruppen: Clematis werden je nach Blütezeit in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Rückschnittmethoden erfordern.
- Zeitpunkt ist entscheidend: Frühblüher werden direkt nach der Blüte geschnitten, Sommerblüher im Spätherbst, und Spätblüher im zeitigen Frühjahr.
- Korrekte Schnitttechnik: Ein sauberer Schnitt mit scharfen Werkzeugen verhindert Infektionen und fördert den Austrieb.
- Neupflanzen besonders pflegen: Frisch gepflanzte Clematis sollten im ersten Jahr bodennah zurückgeschnitten werden, um einen dichten Wuchs zu fördern.
- Rankhilfe und Bodenpflege: Eine stabile Kletterhilfe und regelmäßiges Mulchen sorgen für gesunde Pflanzen und eine lange Lebensdauer.
Wie kann man Clematis schneiden? Clematis sind Waldreben und stammen ursprünglich aus den gemäßigten Gebieten Eurasiens und Amerikas. Von dem Hahnenfußgewächs gibt es über 300 Arten. Durch Züchtung entstanden Pflanzen mit besonders großen Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 20 cm in den unterschiedlichsten Farben von Weiß über Rot, Rosa bis Blau und Violett.
Nicht ohne Grund werden diese Pflanzen auch als “Königin der Kletterpflanzen” bezeichnet. Die Reben benötigen eine Rankhilfe. Im Garten finden sie Verwendung zum Beranken von Spalieren, Zäunen, Mauern.
Clematis lieben einen humusreichen, durchlässigen Boden. Sie gedeihen in der Sonne und auch im Halbschatten. Die Reben sind sehr durstig. Der Boden darf daher niemals austrocknen. Eine Mulchschicht kann hier Abhilfe schaffen.
Die Kletterkünstler sind auch hervorragende Begleiter von Kletterrosen. Man unterscheidet Clematis in drei Schnittgruppen. Ein Rückschnitt ist für einen gesunden und schönen Wuchs und für eine gute Blütenbildung notwendig.
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Der beste Zeitpunkt zum Clematis schneiden
Der Schnittzeitpunkt ist bei den einzelnen Schnittgruppen unterschiedlich.
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Die drei Clematis-Gruppen und ihre Schnittregeln
Nicht jede Clematis wird auf die gleiche Weise geschnitten. Es gibt drei Hauptgruppen, die sich nach ihrer Blütezeit und Wuchsform unterscheiden:
- Gruppe 1 (früh blühende Sorten): Blühen im Frühjahr an den Trieben des Vorjahres, benötigen kaum Schnitt.
- Gruppe 2 (Sommerblüher): Blühen im Frühsommer und eventuell ein zweites Mal im Spätsommer. Sie erfordern einen moderaten Schnitt.
- Gruppe 3 (spät blühende Sorten): Blühen ausschließlich an neuen Trieben und brauchen einen starken Rückschnitt.

Werkzeuge und Vorbereitungen
Bevor Sie zur Schere greifen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die richtigen Werkzeuge haben:
✅ Scharfe Gartenschere: Verhindert Quetschungen der Triebe.
✅ Desinfektionsmittel: Verringert die Gefahr von Krankheiten.
✅ Handschuhe: Schützt vor Dornen und rauer Rinde.
Clematis richtig schneiden
Für einen dichten Wuchs ist ein richtiger Rückschnitt notwendig. Daher sollten auch alle neu gepflanzten Clematis im November / Dezember bodennah auf 20 bis 30 cm zurückgeschnitten werden.
Bei Pflanzen der Schnittgruppe 1 werden direkt nach der Blüte lange Triebe je nach Wunsch eingekürzt. Günstig hat sich hier ein Teilrückschnitt erwiesen. Hierzu werden dann nur einige Triebe auf unterschiedliche Längen geschnitten. Daneben wird altes und beschädigtes Holz entfernt.
Anders zieht es bei der Schnittgruppe 2 aus. Ebenfalls wird altes und krankes Holz entfernt. Man schneidet dann die Zweige um die Hälfte zurück. Der Schnitt wird dabei über ein paar kräftig entwickelter Augen angesetzt. Zur Verjüngung ist es empfehlenswert alle vier bis fünf Jahre einen starken Rückschnitt zu tätigen.
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Clematis aus der Schnittgruppe 3 schneidet man im Frühjahr auf 20 bis 50 cm zurück. Bei alten Pflanzen wird die Hälfte der Triebe bis ins alte Holz und die andere Hälfte auf ein kräftiges Knospenpaar zurück geschnitten.
Schnittgruppen im Überblick
Schnittgruppe | Blütezeit | Schnittzeitpunkt | Schnittweise |
---|---|---|---|
1 | Frühjahr | Direkt nach der Blüte | Teilrückschnitt, altes Holz entfernen |
2 | Frühsommer | November/Dezember | Rückschnitt um die Hälfte, Verjüngungsschnitt alle 4–5 Jahre |
3 | Sommer/Herbst | Spätwinter/Frühjahr | Rückschnitt auf 20–50 cm, ältere Triebe teilweise entfernen |
Werkzeug zum Schneiden von Clematis
Für einen gelungen Rückschnitt der Waldreben ist eine Gartenschere notwendig. Gute Dienste kann auch ein Messer leisten. Die Schneidwerkzeuge müssen scharf und auch sauber sein. Die Triebe dürfen nicht zerquetscht werden. Die Schnittstellen sollen glatt sein. An unsauberen Schnittstellen können leichter Krankheiten eindringen.
Clematis schneiden Video
Pflege nach dem Schnitt
Nach dem Rückschnitt benötigt die Clematis besondere Pflege:
🌱 Gießen: Vor allem bei trockenem Wetter.
🌱 Düngen: Mit einem kaliumreichen Dünger für kräftiges Wachstum.
🌱 Mulchen: Hält die Wurzeln feucht und schützt vor Temperaturschwankungen.
Welche Fehler sollte man beim Clematis-Schnitt vermeiden?
Beim Rückschnitt von Clematis kann man einige Fehler machen, die sich negativ auf das Wachstum und die Blütenbildung auswirken. Ein häufiger Fehler ist ein zu radikaler Rückschnitt bei Sorten der Schnittgruppe 1. Da diese Pflanzen an den Trieben des Vorjahres blühen, kann ein starker Rückschnitt dazu führen, dass die Pflanze im nächsten Jahr keine Blüten bildet. Ein weiterer Fehler ist das Schneiden mit stumpfen oder unsauberen Werkzeugen.
Zerquetschte oder ausgefranste Schnittstellen erhöhen das Risiko für Pilzinfektionen und andere Krankheiten. Ebenfalls problematisch ist es, den Schnittzeitpunkt zu verpassen. Wer beispielsweise eine spätblühende Clematis erst im Sommer zurückschneidet, entfernt potenzielle Blütenknospen und reduziert die Blühfreudigkeit erheblich. Zudem ist es wichtig, nach dem Schnitt auf die richtige Nachpflege zu achten. Eine Düngung mit organischem Dünger oder Kompost kann das Wachstum fördern. Auch das Mulchen der Wurzelzone ist sinnvoll, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Temperaturschwankungen auszugleichen. Wer diese Fehler vermeidet, wird mit einer gesunden und üppig blühenden Clematis belohnt.
Wie beeinflusst der Rückschnitt die Krankheitsresistenz?
Ein korrekter Rückschnitt trägt nicht nur zur Blütenpracht bei, sondern ist auch essenziell für die Gesundheit der Clematis. Unbeschnittene oder zu dicht gewachsene Pflanzen haben eine schlechtere Luftzirkulation, was die Bildung von Pilzkrankheiten wie der Clematis-Welke begünstigt. Diese Krankheit wird durch den Pilz Ascochyta clematidina verursacht und kann zum Absterben ganzer Triebe führen.
Durch das gezielte Entfernen alter, schwacher oder kranker Triebe wird die Pflanze vitaler und widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten. Besonders wichtig ist der Rückschnitt bei Clematis der Schnittgruppe 3, da hier regelmäßig altes Holz entfernt wird, das potenziell Krankheiten beherbergen kann. Auch eine gründliche Reinigung der Schnittwerkzeuge nach jedem Gebrauch hilft, die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Wer also seine Clematis regelmäßig und korrekt zurückschneidet, trägt aktiv zur Pflanzengesundheit bei.
Clematis-Sorten und ihre optimale Pflege
Neben den allgemeinen Schnittgruppen gibt es zahlreiche Clematis-Sorten, die spezifische Pflegeanforderungen haben. Die beliebte Sorte Clematis montana, die zur Schnittgruppe 1 gehört, benötigt beispielsweise kaum Rückschnitt und eignet sich besonders gut für Pergolen oder Hauswände. Clematis Jackmanii aus der Gruppe 3 hingegen sollte jährlich stark zurückgeschnitten werden, um eine reiche Blüte zu gewährleisten. Für Clematis der Schnittgruppe 2, wie Clematis Nelly Moser, empfiehlt sich ein maßvoller Schnitt, um sowohl die Frühjahrs- als auch die Sommerblüte zu erhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Standort: Während einige Sorten volle Sonne bevorzugen, gedeihen andere besser im Halbschatten. Auch der Boden spielt eine Rolle – Clematis lieben einen humusreichen, gut durchlässigen Boden, der stets leicht feucht gehalten werden sollte. Durch die gezielte Auswahl der Sorte und die richtige Pflege lassen sich beeindruckende Blütenwände im Garten schaffen.
Fazit
Das richtige Schneiden der Clematis ist essenziell für gesundes Wachstum und eine lange Blütezeit. Wer seine Clematis entsprechend ihrer Gruppe pflegt, wird mit einer prachtvollen Blütenfülle belohnt. Nutzen Sie diesen Leitfaden, um Ihre Clematis optimal zu schneiden und genießen Sie eine üppige Blüte Jahr für Jahr!
FAQ: Häufige Fragen zum Clematis-Schneiden
Wie oft sollte man Clematis schneiden?
➡️ Einmal im Jahr, abhängig von der Clematis-Gruppe.
Kann man eine Clematis zu stark zurückschneiden?
➡️ Bei Gruppe 3 ist ein starker Schnitt kein Problem. Bei Gruppe 1 sollte man vorsichtig sein.
Warum blüht meine Clematis nach dem Schnitt nicht?
➡️ Möglicherweise wurde sie zur falschen Zeit oder zu stark zurückgeschnitten.
Kann ich Clematis im Herbst schneiden?
➡️ Besser nicht! Der beste Zeitpunkt ist je nach Gruppe Winter oder Frühling.